Raus aus dem Studium, rein in den Kuhstall

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Work & Travel ist im Trend, doch mittlerweile entscheiden sich auch viele für die freiwillige Arbeit auf dem Bauernhof in Europa (Foto: unsplash/skull kat)

Reisen und neue Erfahrungen sammeln während oder nach dem Studium, das wollen viele. Doch es muss nicht Australien sein. Die freiwillige Arbeit auf dem Öko-Bauernhof oder das Praktikum auf der Alm sind richtig gute Alternativen

Text: Anarhea Stoffel

Ob vor, während oder nach dem Studium: Verreisen ist immer gut, um Erfahrungen zu sammeln, aus dem Alltag rauszukommen und neue Leute kennenzulernen. Die Möglichkeiten dabei sind endlos: Work & Travel in Indien, Sprachaufenthalt in Spanien, Surfen in Australien… Aber nicht für jedes Abenteuer muss man weit reisen. Natur und nachhaltige Landwirtschaft gibt es auch um die Ecke bei der freiwilligen Arbeit auf einem Öko-Bauernhof. Es erwartete einen das absolute Gegenteil zum Studium: Natur, anspruchsvolle körperliche Arbeit im Freien und das Leben auf dem Land. Dazu unterstützt man auch noch nachhaltige Unternehmen und Projekte und lernt Menschen kennen, die ihre Arbeit einer nachhaltigen Zukunft widmen. Und das Beste sind dabei die einmaligen Erfahrungen: Wer kann schon von sich behaupten, ein paar Monate fast nur draußen zwischen Tieren und Traktoren verbracht zu haben? Aber natürlich ist nicht alles Idylle auf dem Land. Solltest man sich für die freiwillige Arbeit auf einem Hof entscheiden, muss einem bewusst sein, dass die Arbeit sehr anspruchsvoll sein kann. Die Menschen, die man unterstützt, sollten sich schließlich auch auf einen verlassen können. Hier erzählen zwei, die sich dem Abenteuer gestellt haben:

Romy (21)

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Bei Romy hat sich durch die Arbeit auf dem Land viel verändert (Foto: privat)
Bei Romy hat sich durch die Arbeit auf dem Land viel verändert (Foto: privat)

SZENE HAMBURG: Wo warst du?

Ich war in einem landwirtschaftlichen Betrieb in der Nähe von Konstanz am Bodensee. Dort wurde auch Gartenbau betrieben.

Was waren deine Aufgaben?

Der Betrieb war gerade dabei, auf klimaneutrale Strukturen umzustellen. Ich durfte viel bei der Entwicklung mithelfen und planen. Das war total spannend. Und nebenbei habe ich viel beim Gemüseanbau mitgearbeitet.

Was hast du mitgenommen?

Dass es total wichtig ist, alte Strukturen immer wieder zu überdenken. Naja, und dank dieser Erfahrung habe ich mich jetzt für das Studium der ökologischen Landwirtschaft entschieden. Also, es hat sich auf jeden Fall gelohnt!

Was fiel dir schwer?

Dass alles mit so viel Bürokratie und Aufwand verbunden ist. Die Lösungen waren manchmal einfach, aber die Umsetzung hat dann ewig gedauert. Ich hoffe, dass das in Zukunft besser wird.

Paul (25)

Für Paul ist nach der Arbeit auf dem Land klar, was er nicht will (Foto: privat)
Für Paul ist nach der Arbeit auf dem Land klar, was er nicht will (Foto: privat)

Wo warst du?

Paul: Ich habe acht Monate auf einer Alm im Vorarlberg in Österreich verbracht.

Was waren deine Aufgaben?

Sehr viel Zäunen vor allem. Aber auch Holzfällen und andere Tischlerarbeiten. Ingesamt sehr viel handwerkliche Arbeit.

Was hast du mitgenommen?

Dass ich auf keinen Fall einen handwerklichen Beruf ausüben möchte. Ich habe zwar viel gelernt, habe sehr spannende Einblicke in die Arbeit auf einer Alm bekommen, aber es waren auch sehr harte acht Monate.

Was fiel dir schwer?

Wie gesagt, mit Tischlerarbeit hatte ich vorher nicht so viel Erfahrung. Es war schwer, da reinzukommen. Außerdem finde ich es schade, dass die Arbeit auf der Alm so schlecht bezahlt wird. Davon leben kann man sicher nicht.

Der Weg auf’s Land

Wer sich während oder nach dem Studium die Arbeit auf einem Hof vorstellen kann, für den gibt es viele Möglichkeiten sich zu Informieren:

Darüber hinaus gibt es auch in und um Hamburg viele spannende Höfe, bei denen es sich lohnt, für ein Praktikum oder als Aushilfe anzufragen.


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