Fiete: „Florist ist ein aussterbender Beruf“

Tagein, tagaus wirbeln knapp zwei Millionen Menschen durch Hamburg. Für SZENEzeigen fischen wir sie für einen Moment aus ihrem Alltag und lauschen ihren Geschichten. Diesmal sind wir Fiete begegnet
„Für mich persönlich ist der Meistertitel wichtig“, sagt Fiete in unserer Portätreihe SZENEzeigen (@Katharina Stertzenbach)
„Für mich persönlich ist der Meistertitel wichtig“, sagt Fiete in unserer Portätreihe SZENEzeigen (@Katharina Stertzenbach)

Ich bin jetzt seit neun Jahren in der grünen Branche unterwegs. Als Florist bin ich schon viel in Hamburg und im Umland rumgekommen. Meine Ausbildung habe ich im Kreis Pinneberg in einem alteingesessenen Blumenladen gemacht. Anschließend habe ich meine erste Stelle in einem Laden im Mercado-Einkaufszentrum in Ottensen angetreten. Danach war ich an vielen Orten der Stadt unterwegs. Bis ich bei meinem aktuellen Arbeitgeber, der Blumengeschäfte in Wedel und Eimsbüttel betreibt, angefangen habe. Seit diesem Jahr arbeite ich donnerstags und freitags an unserem zweiten Standort: dem Blumenpavillon in der Osterstraße.

Der schwere Weg zum Meister 

Florist ist ein aussterbender Beruf. Das kann ich aus Erfahrung sagen. In meiner Ausbildung waren wir zum Beispiel nur fünf Leute aus insgesamt fünf Landkreisen. Mein Traum ist es trotzdem, irgendwann einen eigenen Blumenladen zu führen. Dafür möchte ich noch den Floristmeister machen. Den brauche ich zwar nicht, um mich selbstständig zu machen, für mir persönlich ist der Meistertitel aber wichtig. Allerdings ist es nicht so einfach, eine Meisterschule zu finden. Es gibt kaum noch staatlich geförderte Floristmeisterschulen in Deutschland. Im Norden gibt es gar keine mehr. Für mich würde die Meisterschule in Dresden in Frage kommen, weil ich diese in Teilzeit besuchen kann. So könnte ich nebenbei noch ein bisschen arbeiten.

Ich wäre dann für anderthalb bis zwei Jahre in Dresden, solange dauert es im Schnitt, bis man die Meisterprüfung ablegen kann. Der Besuch einer Meisterschule bringt die ein oder andere Hürde mit sich: Erstens muss ich dafür meine gewohnte Umgebung für eine gewisse Zeit verlassen. Das fällt mir nicht leicht, weil ich mich im Norden schon sehr wohlfühle. Zweitens ist da noch die finanzielle Hürde. Zwar ist die Meisterschule in Dresden eine staatliche Schule, das heißt, ich müsste nur die Prüfung und nicht extra für die Schule zahlen, aber Vollzeit kann ich dann nicht arbeiten. Es gibt zwar die Möglichkeiten auf finanzielle Föderung wie BAföG oder Ähnliches. Trotzdem bin ich gerade dabei, mir Geld für die Zeit in Dresden zusammenzusparen. Denn ich will auf jeden Fall meinen Floristmeister machen. Ich bin mit Leib und Seele Florist. Ich liebe diesen Beruf.“

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