SZENEzeitreise: Ein Blick ins Jahr 1999

SZENE HAMBURG wird 50. Im Jubiläumsjahr blicken wir zurück auf viele bunte, wilde Jahre – und Ausgaben. Heute der Sommer 1999 mit dem Musical Grease, einem Interview mit Helge Schneider und LAN-Partys
Als Musicals noch neu und Lan-Partys Trend waren: der Juli 1999 (©SZENE HAMBURG)
Als Musicals noch neu und Lan-Partys Trend waren: der Juli 1999 (©SZENE HAMBURG)

Wir stehen kurz vor der Jahrtausendwende: 1999 ist geprägt vom Kosovo-Krieg, innenpolitisch sorgt die CDU-Spendenaffäre für Aufregung.

Ein wenig Ablenkung in diesen grauen Zeiten verschafft das Titel-Thema der Juli-Ausgabe von SZENE HAMBURG: „GREASE“! Die Hansestadt sprang am 17. des Monats mit der aufwendigen Musical-Neuproduktion des Klassikers kurzzeitig in die feuchtfröhliche Bonbonwelt der 50er-Jahre zurück, jedoch mit einer Prise 90er versehen. Das Cover zieren die Hauptdarstellerin Jodie Carmelli und der Hauptdarsteller Greg Kohout.

Auch auf dem Titel zu finden: „Eiersalat – Helge Schneider im Interview“. Der damals 44-Jährige, gerade erst selbst ernannte Rockmusiker unternahm zu der Zeit einen kurzen Ausflug in die Welt der etwas härteren Töne und tourte mit seiner Band The Firefuckers mit „Eiersalat in Rock“ durch Deutschland, einer audiovisuellen Umsetzung seines in dem Jahr erschienenen Buches „Eiersalat – eine Frau geht seinen Weg“ – anscheinend die Lektüre für die moderne Frau. Dass er diese Konzert-Reihe frühzeitig abbrechen würde, da ihm das Rockgenre dann doch zu laut war, konnte man im Interview bereits zwischen den Zeilen lesen. Sein Leben sei ein Gitarrensolo und er gehe ständig in andere, unvorhergesehene Richtungen. Helges damalige Aussage, „Hamburg ist auch scheiße“, tat unserer Liebe zu ihm keinen Abbruch. Er nahm und nimmt eben noch heute kein Blatt vor den Mund.

Eine Gebrauchsanweisung für den perfekten LAN-Spaß

Von fetzigen Gitarrensoli geht es im Heft bis hin zu sanften Jazz-Melodien. SZENE HAMBURG gab seitenweise Tipps für Konzerte, aktuelle Platten, und die Ausgabe beinhaltete einen prall gefüllten Open-Air-Kalender für die sommerliche Festival-Saison.

Ein Heft-Thema wird heute den einen oder anderen zum Schmunzeln bringen: Die 90er-Jahre waren auch eine Zeit, in der LAN-Partys ziemlich im Trend waren. Durchzechte Nächte mit sperrigen Computern in kalten Turnhallen, höchst konzentrierte (meist) Männer inmitten von Pizzakartons, Cola-Dosen und Kabelsalat. Eintritt: circa 30 Mark. SZENE HAMBURG verweist sogar auf eine Gebrauchsanweisung für den perfekten LAN-Spaß. Nur mal so: 2023 kann man Locations inklusive Schlafräume (und wer mag, sogar Gym für den körperlichen Ausgleich) für ungefähr 100 Euro buchen, um beispielsweise im Rahmen eines Junggesellenabschieds die LAN-Party-Hochphase wieder aufleben zu lassen.

Als Musicals noch neu und Lan-Partys Trend waren: der Juli 1999 (©SZENE HAMBURG)
Als Musicals noch neu und Lan-Partys Trend waren: der Juli 1999 (©SZENE HAMBURG)

Dieser Artikel ist zuerst in der SZENE HAMBURG 07/2023 erschienen.

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