Knallbunte Modetrends, Bollywood-Filme und die Einführung des Euros – all das prägten die 2000er. Je bunter, desto besser – so schien das Modemotto der Nullerjahre zu sein. Das spiegelte sich auch auf dem Cover der SZENE HAMBURG-August-Ausgabe von 2002 wider. Fashionistas kleideten sich etwa mit farbenfrohen Sonnenbrillen, glitzernden Armbändern und schrillen Klamotten im sogenannten Y2K-Trend. Heute, 20 Jahre später, feiert der Trend mit Baggy- und Cargo-Hosen, Schlagjeans und Croptops sein Comeback.
Die damals so bunte und lebensfrohe Stimmung zeigte sich auch auf den Straßen der Stadt. Vor allem im Schanzenviertel, wo das Schulterblatt zu einem „rummeligen Schanzenhype“ beitrug, wie SZENE HAMBURG berichtete. Zum Beispiel ging es im Heft um das facettenreiche Streetlife. Menschen allen Alters, mit den unterschiedlichsten Hintergründen – in der Schanze trafen sie alle aufeinander.
2002: Jahrhundertflut an der Elbe, der Euro und Bollywood
Nichtsdestotrotz bargen auch die schillernden 2000er nicht nur Positives. So rollte etwa eine Flutwelle im August 2002 von Sachsen über Brandenburg Richtung Norden. Die Jahrhundertflut an der Elbe hinterließ einen geschätzten Gesamtschaden von 11,6 Milliarden Euro. Apropos Euro: Der war 2002 neu und ersetzte die D-Mark. Neu waren auch Bollywood-Filme in den deutschen Kinos. Die in Indien produzierten und beim dortigen Publikum enorm beliebten Filme kamen bei Zuschauern in Deutschland zunächst nicht so gut an. So wurden sie von hiesigen Filmkritikern unter anderem als „unerträglicher Kitsch“ abgestempelt, wie in SZENE HAMBURG nachzulesen war. Was die westliche Filmkultur damals noch nicht ahnte: Die Bollywood-Filme würden mehr als nur eine „exotische Sommermode“ (Zitate SZENE HAMBURG) bleiben. Die indische Filmindustrie produziert heute so viele Filme wie keine andere. Mit 900 Spielfilmen pro Jahr kann selbst Hollywood (600 Filme) nicht ansatzweise mithalten.
Dieser Artikel ist in einer ersten Version in der SZENE HAMBURG 08/2023 erschienen.