SZENEzeitreise: Ein Blick ins Jahr 2008

SZENE HAMBURG wird 50. Im Jubiläumsjahr blicken wir zurück auf viele bunte, wilde Jahre – und Ausgaben. Heute der September 2008 zwischen Ernsthaftigkeit und Nachtleben
In der September-Ausgabe 2008 ist die Redaktion der SZENE HAMBURG wieder auf den Hund gekommen (©SZENE HAMBURG)

2008 war ein Jahr der Proteste und Umweltkatastrophen. Die Ölpreise stiegen und sanken, die Weltfinanzkrise trug langfristige Konsequenzen mit sich. SZENE HAMBURG befasste sich im September mit einem ebenfalls erschreckenden Thema: „Schatten-Existenz: Illegale in Hamburg“. Knapp 100.000 Menschen lebten und arbeiteten zu der Zeit papierlos in der Hansestadt, ohne Rechte, ohne Krankenversicherung – quasi ohne Existenz. Sie waren nach Deutschland gekommen, um ihr Überleben und das ihrer Familien zu sichern, arbeiteten für drei bis fünf Euro die Stunde – und das meist weit über die normale Arbeitszeit hinaus. Ausbeutung auf hohem Niveau. Aktuell ist dieses Thema auch heute noch, doch die Anzahl der papierlosen Menschen ist 15 Jahre später auf schätzungsweise 22.000 gesunken.

Spaß und Ernst in Hamburgs Nachtleben

Die September-Ausgabe 2008: Zwischen Ernsthaftigkeit und Nachtleben (©SZENE HAMBURG)

Das Titelthema dieser Ausgabe „Hamburgs Nachtleben“ gibt Einblicke in bunte Nächte, gefeiert in den berühmt-berüchtigten Straßen der Stadt. SZENE HAMBURG interviewte vier Kenner der Szene, welche über ihre ganz persönlichen Partyvorlieben, Sorgen und Wünsche sprachen. Mehr Glitzer und Seifenblasen waren der Trend, das Club-Sterben auf St. Pauli leider auch. Seit 2008 mussten viele Läden schließen. Wenige, darunter das Molotow, haben noch die Kurve gekriegt. Die Frage, ob es einen direkten Zusammenhang zwischen Club-Sterben und Touristenaufkommen gibt, kann heute definitiv mit Ja beantwortet werden. Denn wegen diesem müssen urige St. Pauli-Kneipen zunehmend Platz für durchgestylte Partyschuppen machen.

Durchleuchtet wurden im Heft auch das Prinzip Vorglühen, das Prinzip Ü30 und das Prinzip Stammkneipe. Letzteres ist vom Aussterben bedroht, da es heute einfach zu viel Auswahl gibt und sich viele nicht mehr festlegen möchten. Wer damals jedoch noch nicht den richtigen Ort für einen regelmäßigen Absacker gefunden hatte oder einfach nach Inspiration für das nächste feuchtfröhliche Erlebnis suchte, konnte auf ganzen sechs Seiten nachlesen, in welchen Clubs und Bars man sich den schönsten Kater holen kann. 

Dieser Artikel ist zuerst in der SZENE HAMBURG 09/2023 erschienen.

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