Anna: „Ich mag es allein zu sein“

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Anna genießt es, ungebunden zu sein. (Foto: Max Nölke)

Tagein, tagaus wirbeln knapp zwei Millionen Menschen durch Hamburg. Begleitet von hvv switch fischen wir sie für einen Moment aus ihrem Alltag und lauschen ihren Geschichten. Diese Woche sind wir Anna begegnet.

Protokoll: Max Nölke

„Ich bin allein und finde das auch richtig gut so. Meine Eltern leben in der Nähe von Luxemburg, dort bin ich aufgewachsen, ich wollte aber endlich mal raus und was Neues kennenlernen. Nun bin ich nach Hamburg gezogen und mein Leben hat sich ziemlich verändert. Ich studiere jetzt hier, in einer neuen Stadt mit neuen Leuten und bin weit weg von zu Hause.

Gerade genieße ich das alles sehr. Vor ein paar Jahren war ich mal in Hamburg übers Wochenende. Und hin und wieder kommt man ja in eine Stadt und hat so ein spezielles Gefühl. Das hatte ich bei Hamburg und dachte mir sofort: Hier möchte ich mal leben. Und jetzt bin ich da.

Das Zerdenken

Ich versuche, in wichtigen Situationen und Entscheidungen weitgehend gelassen zu sein und nehme es so, wie es kommt. Dann klappt meistens auch das, was man sich vornimmt.

Manchmal denkt man natürlich auch über Vergangenes nach und sagt sich vielleicht „hätte ich mal…“, aber ich mag es eigentlich nicht, so zu denken. Hinterher kannst du Dinge immer zerdenken und analysieren, aber es bringt dir in deiner momentanen Lebenslage letztendlich nichts. Du lernst daraus und vielleicht hilft es dir bei der nächsten Entscheidung, ansonsten kommst du damit nicht weit.

Klar, das sagt sich so einfach, aber es stimmt ja. Wenn man sich dann über wirklich wichtige Dinge wie Gesundheit, Familie oder Freunde Gedanken macht, Dinge, über die es sich lohnt tiefer nachzudenken, relativiert sich doch einiges. Dann fällt auf, wie unnötig es war, sich mit irgendwelchen Kleinigkeiten beschäftigt zu haben. Das, was wir haben, ist so viel wert.

Ich hatte lange einen Freund. Wir haben uns im April getrennt. Und für viele hört es sich vielleicht komisch an, aber mir macht es nichts aus, allein zu sein. Im Gegenteil, ich mag es. Und natürlich gibt es Situationen, wo das auch anders ist: Wenn ich schöne Dinge erlebe oder etwas Gutes koche und stolz darauf bin, aber da dann niemand ist, mit dem ich es teilen kann. Doch an der Stelle fängt das Zerdenken schon wieder an.“

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