Fabian: „Mal über den Tellerrand blicken“

Tagein, tagaus wirbeln knapp zwei Millionen Menschen durch Hamburg. Wir fischen sie für einen Moment aus ihrem Alltag und lauschen ihren Geschichten. Diese Woche sind wir Fabian begegnet.
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Foto: Rosa Krohn

„Ich liebe das Reisen. Ich bin vom Charakter her rastlos, möchte immer Neues sehen und entdecken. Deshalb weiß ich auch nicht, wie lang es mich noch hier in Hamburg hält. Weil ich schon so viel gereist bin, sehe ich, wie viel es zu erleben gibt; wie viele interessante Orte, Persönlichkeiten und Momente da draußen warten.

Meine Leidenschaft fing als Jugendlicher an. Mit 17 Jahren bin ich ausgezogen und war seitdem im Grunde überall. Ich bin viel mit dem Zelt unterwegs gewesen, habe in Kanada in den Rocky Mountains oder in Südamerika gezeltet, war in Asien, Ozeanien und Nordamerika: raus in die Natur, Spaß haben und Abenteuer erleben. Als ich noch weniger verdient habe, habe ich ganz klassisch Gebackpacked – immer das Billigste vom Billigsten, von Hostel zu Hostel. Das war eine coole Zeit: Man hat viele interessante Leute kennengelernt, Bier für 70 Cent getrunken und einen Riesenspaß gehabt. Zwischendurch habe ich auch mal mit der Freundin so richtig Urlaub gemacht, beispielsweise in Ressorts. Aber mein Rucksack und ich – wir sind ein Dreamteam. Meine gut bezahlte Arbeit als IT-ler finanziert mir das Reisen heute. Ich weiß, dass das ein Privileg ist und die Möglichkeit nicht jeder hat. Ich schätze es sehr.

Das Zurückkommen

Auch das Zurückkommen tut mir gut und erdet mich: Nach Deutschland zu kommen und zu sehen, in welcher Blase wir hier leben . Wenn du in Malaysia mit einem Motorrad durch Dörfer fährst und siehst, wie Menschen leben können und welches Leben sie führen – teils nicht mal die Basics besitzen – ist das echt ein Augenöffner. Wir genießen hier solch einen Wohlstand … Trotz all der Möglichkeiten und der guten Lebensstandards hier im Land stelle ich oft fest, dass gerade wir Deutschen häufig gestresst und schlecht gelaunt sind. Ich kann es deshalb nur jedem empfehlen, mal über den Tellerrand zu blicken – vorausgesetzt natürlich, man hat die Möglichkeit.

Durch die Pandemie ging das mit dem Reisen eine lange Zeit nicht. Was mir auch hier besonders gefehlt hat, ist die Begegnung, der zwischenmenschliche Kontakt. Als du mich eben angesprochen hast, fand ich das richtig toll. Ich hatte das Gefühl lange Zeit waren die Menschen wirklich sehr distanziert, ängstlich und nervös – eben Social Distancing pur. Aber nun blicke ich positiv in die Zukunft: Durch den Zugang zu Impfstoffen glaube ich, dass Kontakte wieder stattfinden werden. Ich freue mich darauf mit Freunden mal wieder Poker zu spielen – in echt, nicht digital! Ich hoffe darauf, dass zukünftig wieder mehr möglich sein wird. Denn wir Menschen sind ja Herdentiere und ich glaube Kontakt ist etwas, das wir alle dringend brauchen.“


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