„2015 bin ich für mein Fotografie-Studium nach Hamburg gezogen. Seitdem arbeite ich auch freiberuflich als Fotograf. Angefangen zu fotografieren habe ich in der Bremer Musikszene, denn da komme ich auch ursprünglich her. Viele meiner Freunde sind Musiker. Durch sie bin ich in die Szene eingetaucht und habe etliche Leute fotografiert. Die Kontakte in die Musikszene habe ich dann mit nach Hamburg genommen.
Gute Kontakte
Deshalb fotografiere ich auch am liebsten auf Konzerten. Meistens werde ich nicht offiziell als Fotograf für ein Konzert gebucht. Das ergibt sich häufig recht spontan. Man kann sich das ein bisschen wie ein Flurfunk vorstellen. Ich höre zum Beispiel im Bekanntenkreis, dass eine Band eine neue Platte veröffentlicht. Und durch mein Netzwerk bin ich dann oft einfach zur richtigen Zeit auf dem richtigen Konzert zum Fotografieren. Im Zuge dessen wird anschließend über Gagen verhandelt. Das ist alles recht freundschaftlich. Und ich bin sehr glücklich, dass ich damit bis jetzt noch nicht auf die Schnauze geflogen bin. Im Studium habe ich tatsächlich viel über diesen ganzen Workflow gelernt, das hilft. Ich rede auch offen über meine Gagen und plane sehr gut. Wahrscheinlich ist es deshalb bis jetzt noch zu keinen Missverständnissen gekommen.
Freizeit und Job
Hier in Hamburg fotografiere ich am liebsten auf Konzerten im Knust. Dort ist die Bühne höher als in anderen Locations und man hat einen besonderen Blickwinkel. Dazu kommt, dass im Knust immer noch der beste Sound ist, den ich in Hamburg gehört habe. Früher habe ich Konzertbesuche häufig mit Foto-Jobs verbunden. Ich war sehr viel unterwegs, habe wenig geschlafen und war einfach oft erschöpft. In den letzten Jahren habe ich den Fokus mehr auf mich gelegt. Manches ist mir einfach zu viel. Und wenn befreundete Musikerinnen oder Musiker nach Hamburg kommen und sich bei mir melden, dann sage jetzt viel öfter als früher: ‚Hey Leute ich komm richtig gerne zu eurem Konzert, aber ich habe auch richtig Bock eure Musik zu hören und mal keine Fotos zu machen.‘“