Rose: „In den Achtzigern war es richtig geil“

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Manchmal vermisst Rose ihre Heimatfreunde. (Foto: Max Nölke)

Tagein, tagaus wirbeln knapp zwei Millionen Menschen durch Hamburg. Begleitet von hvv switch fischen wir sie für einen Moment aus ihrem Alltag und lauschen ihren Geschichten. Diese Woche sind wir Rose begegnet.

Protokoll: Max Nölke

„Hagen ist jetzt nicht die schönste Stadt der Welt, aber glaube mir, in den Achtzigern war’s da richtig geil. Da sind die Leute aus dem Pott alle zu uns gekommen zum Tanzen. Ich habe dann in Dortmund studiert, auch das habe ich geliebt. Daher habe ich das Studium einfach sehr in die Länge gezogen. Als ich fertig war, habe ich angefangen in der Webebranche zu arbeiten.

Auch das war anfangs eine wilde Zeit. Nicht ganz so krass wie bei Mad Men, aber auch die Kokszeiten habe ich noch mitbekommen. Heute leben die Leute gesünder und bewusster. Ich bin auch nicht mehr so wild unterwegs wie früher, aber es passiert schon hier und da was. Vor allem wenn ich mit meinen Freunden aus der Heimat unterwegs bin. Die sagen dir ins Gesicht, was Sache ist. Mit denen gibt’s jedes Mal Jägermeister, braunen Tequila oder Korn. Hier in Hamburg läuft es alles ein bisschen diplomatischer ab.

Manchmal vermisse ich meine alten Freunde. Aber Hamburg ist auch geil. Dafür, dass die Stadt so reich ist, ist es gar nicht so geleckt, wie man vermuten könnte. Gerade hier in Altona leben arm und reich dicht an dicht. Du triffst von bis, das finde ich schön. Das hast du in Hagen genauso, nur von den Reichen gibt’s da nicht so viele.

„Ich wollte nie Kinder haben“

Früher wollte ich unbedingt mal in Australien leben, das hat sich inzwischen irgendwie erübrigt. In Hamburg gibt’s schließlich auch alles, was ich brauche. Ich wollte nie Kinder, bin allein und damit total happy. Sowas wie Langeweile kenne ich gar nicht. Du hast die Nord- und Ostsee direkt um die Ecke. Und wenn das Wetter gut ist, gehe ich mit Freunden an die Elbe oder in den Park. Dann gibt’s auch da Jägermeister, braunen Tequila oder Korn.

Nächste Woche fahr ich nach Dänemark zum Kiten und Wellenreiten – also wenn der Wind passt. Was willst du denn mehr? Und wenn die Kohle irgendwann mal nicht mehr reichen sollte, ziehe ich halt zurück in den Pott. Ansonsten bleib ich einfach hier. Es ist doch alles nicht so kompliziert.

Zu Hause in Hagen sagen wir immer: Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. Sei einfach freundlich und offen, dann bekommst du genau das auch zurück. Das habe ich mir mitgenommen und das werde ich mir immer beibehalten. Egal ob in Hagen oder Hamburg.“

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