(10.4.) Film, Alles gut, Abaton, 20 Uhr

Flüchtlinge in Hamburg. Filmemacherin Pia Lenz hat zwei sehr verschiedene Flüchtlingsfamilien in Hamburg begleitet. Eine leise, berührende Doku ist dabei entstanden.
Alles Gut

Flüchtlinge in Hamburg. Filmemacherin Pia Lenz hat zwei sehr verschiedene Flüchtlingsfamilien in Hamburg begleitet. Eine leise, berührende Doku ist dabei entstanden.

Fröhliche Stimmen sind zu hören, ein paar Kinder laufen durch eine kleine Siedlung. Die roten Häuschen mit den weißen Fensterrahmen erinnern ein bisschen an Bullerbü, gehören aber zu einer Flüchtlingsunterkunft im gutbürgerlichen Hamburger Stadtteil Othmarschen. Hier leben der achtjährige Roma-Junge Djaner und Ghofran, ein elfjähriges syrisches Mädchen. Djaner ist mit seiner Mutter und seinem zwei Jahre älteren Bruder im Herbst 2015 vor Armut und Diskriminierung aus Mazedonien geflohen. Ghofran ist mit drei Geschwistern und ihrer Mutter ihrem Vater Adel aus dem Krieg in Syrien nach Deutschland gefolgt.

Die 40-jährige Regisseurin hat die beiden Flüchtlingskinder und ihre Familien für ihren Film Alles gut ein Jahr lang mit ihrer Kamera in ihrem neuen Alltag begleitet und sie ihre Geschichte selbst erzählen lassen. In ihrem Dokumentarfilm „Alles gut“ bringt sie das abstrakte Schlagwort von der Integration Geflüchteter auf eine ganz reale Ebene und zeigt die Perspektive der betroffenen Menschen, besonders die der Kinder. Djaners und Ghofrans Schwierigkeiten, sich nach all dem, was sie bereits an Schrecken und Traumata erlebt haben, an das Schulsystem einer fremden Kultur anzupassen. Aber auch Adels mühselige Versuche, eine Wohnung für seine sechsköpfige Familie zu finden und die Angst vor Abschiebung, der Djaners alleinerziehende Mutter irgendwann nicht mehr standhält und die schließlich in die Psychiatrie kommt.

Pia Lenz ist ein leiser, berührender Film gelungen, der ganz klar Position bezieht. „Anstatt immer öfter Angst vor dem Fremden zu haben, müssen wir uns mehr zuhören und uns kennenlernen“, betont die engagierte Filmemacherin, die neben der Regie auch Drehbuch, Kamera und Ton selbst übernahm. Sie findet stille Bilder zur melancholischen Musik von The Notwist, die nicht immer leicht auszuhalten sind. Dabei geht sie ganz nah an ihre Protagonisten heran und zeigt unverstellt deren Persönlichkeit. Sie kommt ihnen aber nie zu nah, sondern lässt ihnen ihre Würde. / Angela Kalenbach /Foto: Rise and Shine

Abaton
10.4.17, 20 Uhr

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10. April 2017
10:36
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