(12.6.) Onkel Wanja, Schauspielhaus, 18 Uhr

Endlos, bleiern, heiter, stumpf und leer – Das Deutsche Schauspielhaus zeigt Tschechows Gesellschaftsposse als grotesken Balanceakt.

Meist in behäbigen Gummistiefeln agieren die Figuren in der klugen Tschechow-Inszenierung von Karin Beier, und das oft nur auf einem schmalen Steg einen halben Meter über der komplett mit Torferde ausgelegten Bühne. Ein zuweilen grotesker Balanceakt für die Schauspieler und eine fast ungehörige Raumteilung bei einer so großen Bühne. Ob Bauer oder Gutsherr, das Landleben ist stumpf und langweilig, allein Eros vermag die Gestalten noch zu fordern, nur um sie scheitern zu lassen. Onkel Wanja sieht sein Leben vertan, weil er das Professorendasein seines Schwagers finanziert hat, indem er wie ein Tier gearbeitet hat. Seine Nichte Sonjaist hoffnungslos in den Arzt und Alkoholiker Michail Astrow verliebt. Der interessiert sich nicht für da Bauernmädchen, er fühlt sich wie Wanja zur Professorengattin Elena hingezogen. In bleierner Heiterkeit eskaliert das Geschehen und endet mit Sonjas Glaubensbekenntnis: Das eigentliche Leben kommt nach dem Tod, davor wird gearbeitet, um dem unglücklichen Dasein entgehen zu können. Alles wieder auf Anfang. Eine Endlosschleife. (LS)

Deutsches Schauspielhaus
Kirchenallee 39
12.6., 18 Uhr
Tickets ab 10 Euro

Foto: Klaus Lefebvre

Details
12. Juni 2016
07:25
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