„I Am A Lot Like You!“ versucht St. Vincent ihren Konzertbesuchern mit dem Titel ihrer aktuellen Tour zu versichern. Dabei zeugt das Werk der gebürtigen Amerikanerin so gar nicht von Nahbarkeit: In ihren Musikvideos posieren puppenhafte Models in futuristischen Neopren-Outfits vor bonbonfarbenen Sets, während sie selbst mit emotionsloser Mine zu verzerrten Gitarrenriffs, Elektrobass und kratzigem Synthesizer singt.
Annie Clark, wie die Sängerin mit bürgerlichem Namen heißt, hat mit St. Vincent ein Gesamtkunstwerk erschaffen. Aber wo ihre letzten Werke fast ein Stückchen zu experimentell für den durchschnittlichen Indie-Pop-Hörer waren, ist ihr aktuelles Album „Masseducation“ radiotauglicher geworden. Und hört man genauer auf die Texte, sieht man plötzlich hinter die sorgfältig erschaffene Kunstfigur: Da singt St. Vincent über Einsamkeit und das Ende von Beziehungen – und ist uns damit doch ähnlicher, als wir dachten.
/ SHE / Foto: Nadda Afsari
Markthalle
2.7.18, 20 Uhr
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