(21.12.) Theater, „Auerhaus“, Thalia Gaußstraße, 20 Uhr

Im „Auerhaus“ wohnt eine ungewöhnliche WG junger Freunde, die nach dem Suizidversuch des einen, alle einen Weg ins Leben suchen.

„Ich wollte mich nicht umbringen. Ich wollte bloß nicht mehr leben“, hatte Frieder nach seinem Selbstmordversuch gesagt. Viele Jahre später wird er dann sein Vorhaben endgültig in die Tat umsetzen. „Auerhaus“ handelt von der ungewöhnlichen Jugend-WG Anfang der 80er Jahre, die Frieder nach seinem ersten Selbstmordversuch in dem leerstehenden Haus seiner Großeltern gründet.

In dem Bestsellerroman von Bov Bjerk wird die Handlung chronologisch aus Sicht von Frieders bestem Freund Höppner erzählt. Die Nachwuchsregisseurin Franziska Autzen beginnt ihr gleichnamiges Stück dagegen mit der Beerdigung. Dort treffen sich Frieders ehemalige vier Mitbewohner wieder: Höppner (Pascal Houdus), seine kleptomanische Freundin Vera (Franziska Hartmann), der schwule Harry (Julian Greis) und die pyromanische Pauline (Marie Jung), die Frieder in der Psychiatrie kennengelernt hatte. Sie erinnern sich abwechselnd an ihr gemeinsames Domizil, das sie nach dem Madness-Hit „Our House“ benennen.

Wunderbar und melancholisch

Einziges Bühnenrequisit ist ein riesiges Gerüst, das an ein tristes Spielplatzklettergerät erinnert. Hier turnen und klettern die Schauspieler durch die Stangen und durchleben die Zeit, als sie die schwäbische Provinz aufmischten und nach ihren eigenen Regeln lebten – mit endlosen Gesprächen, Sex, Drogen und Partys.

Der Musiker Frieder Hepting begleitet am Klavier die Coming-Of-Age-Story mit zart-
wehmütigen Songs, die ganz wunderbar den melancholischen Ton von Stück und Buchvorlage ergänzen. In Kombination mit dem starken Ensemble ist Franziska Autzen, die zum dritten Mal in der Gaußstraße Regie führt, eine überzeugende und gekonnt verdichtete Inszenierung gelungen.

/ Angela Kalenbach

Thalia
21.12.17, 20 Uhr

Details
21. Dezember 2017
12:51
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