Seine „Ode an die Freude“ ist dank musikalischer (Nach-) Bearbeitung durch Beethoven als Hymne in aller Munde. Viel häufiger aber propagierte Friedrich Schiller in seinen Texten die Freiheit, den Kampf des Einzelnen um Selbstbehauptung im Räderwerk eines gesellschaftlichen Getriebes. Da liegt es nahe, dem Dichter eine „Ode an die Freiheit“ zu widmen – so das Theaterstück, für das Thalia-Hausregisseur Antú Romero Nunes Motive aus drei Schiller-Dramen zu einem Abend verwebt:
In „Kabale und Liebe“ ist weder die Bürgerliche noch der Adelige so frei, ihren aufrichtigen Gefühlen folgen zu dürfen, stattdessen treibt Standesdünkel sie in den Tod. Die Titelfigur „Maria Stuart“ ist im gleichnamigen Drama durch jahrelange Haft ähnlich unfrei wie die Rivalin Elisabeth in ihrer Funktion als Königin von England. Und Freiheitsheld „Wilhelm Tell“ setzt mit seinen Bogenschüssen das Signal zur Befreiung von einem sadistischen Tyrannen. Ungerechtigkeit und Willkür hatte Schiller im eigenen Leben schmerzlich erfahren müssen. Mitunter lässt er in seinen Dramen einen Ausweg aus dem Dilemma zu. / DEF
Thalia Theater
25.9.2020, 20 Uhr
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