(7.2.) Film, „The Disaster Artist“, Abaton, 19 Uhr

„The Desaster Artist“ von James Franco ist eine Hommage an den wohl schlechtesten Hollywood-Film aller Zeiten.

Zwei Möchtegern-Stars lernen sich auf einer Schauspielschule in San Francisco kennen: Greg bringt vor Schüchternheit kaum ein Wort heraus, Tommy hat ein Riesen-Ego, ist dafür aber mit absoluter Talentfreiheit und einem bizarren Akzent gestraft. Beide schwören sich, trotzdem in Hollywood Karriere zu machen. Tommy besitzt eine Wohnung in L.A. Die beiden ziehen dort ein und bewerben sich eifrig bei Agenten und Auditions. Doch es prasseln nur Hohn, Spott und Absagen auf sie ein.

Zum Glück entpuppen sich Tommys Geldvorräte, warum auch immer, als schier unerschöpflich. Also kaufen die Freunde kurzentschlossen die nötige Technik, das Fachpersonal und die Nebendarsteller ein, um ihren Traum von der großen Leinwand in Eigenregie zu verwirklichen. Sechs Millionen Dollar Produktionskosten später (kein Scheiß, true story!) haben die zwei ambitionierten Versager ein Monster von einem Film erschaffen, das Kritiker später als „,Citizen Kane‘ of bad movies“ ehren werden.

Aberwitziger Selfmade-Trash

James Francos neue Regiearbeit ist eine Hommage an dieses „Disasterpiece“. „The Room“ erschien 2003 und ist die One-Man-Show von Tommy Wiseau, der als Regisseur, Produzent, Hauptdarsteller und Finanzier in Personalunion auftritt. Unbestimmbar in Alter und Herkunft scheint er mit seinem wächsernen Teint, der schwarzen Mähne und der nie fehlenden Sonnenbrille einem Hardrock-Video der Achtziger entsprungen. In seiner obskuren, unfreiwillig albernen Leinwand-Schmonzette spielt er einen gehörnten Liebhaber mit Suizidgedanken.

The Room“ ist eine krude Revue schlimm ausgeleuchteter Einstellungen, laienhaft inszenierter Szenen und lausig gespielter Dialoge. Ein Fest für James Franco, der Wiseau bis zur Perfektion imitiert, ohne dabei den Respekt vor dessen Energieleistung zu verlieren und ihn zur bloßen Lachnummer verkommen zu lassen. „The Disaster Artist“ fußt auf den im gleichnamigen Buch festgehaltenen Dreh-Erinnerungen von Tommys Filmpartner Greg Sestero. Der Film ist eine „Lebe deinen Traum!“-Geschichte der etwas anderen Art und eine Hommage an die Kraft wahrer Freundschaft … und den aberwitzigen Selfmade-Trash, den diese gebar.

/ Calle Claus / Foto: 2017 Warner Bros. Entertainment Inc. and Ratpac-Dune-Entertainment LLC

Abaton
7.2.18, 19 Uhr / Doppelvorstellung mit „The Room“ (21:15)

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07. Februar 2018
10:06
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