Die Zerstörung einer Stadt versetzt die Bewohner in eine Ohnmacht und hinterlässt Trümmer – nicht nur die der Gebäude. Denn diese sind Teil der Identität, der Kultur der Menschen, die dort wohnen. Wie die monumentale Minarett der Omajjaden-Moschee, die fast 1.000 Jahre lang über Aleppo stand – bis sie im Krieg zerstört wurde. Das, was der Stadt und seinen Bewohnern zugemutet wird, greift der libanesische Regisseur und Tänzer Omar Rajeh auf und setzt sich in „#minaret“ mit den Wunden einer Zerstörung auseinander.
Mit Tänzern und Musikern, einem Livesound aus traditionellen arabischen Instrumenten, Gesang und Elektrobeats kreiert er szenische Bilder, die vor allem die inneren Welten zeigen: Übergriffigkeit, Verlorenheit, Versehrtheit und Gewalt. Das Ensemble Maqamat ist eine libanesische Gesellschaft für zeitgenössischen Tanz, die 2002 von Omar Rajeh in Beirut gegründet wurde.
Das Thalia Theater zeigt „#minaret“ im Zuge der Lessingtage. Welche Stücke sonst noch auf dem internationalen Festival zu sehen sind, erfahrt ihr hier.
/ Foto: Stephan Floss
Thalia Gaußstraße
27.1.19, 19 Uhr
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