Der Zauber im Mehr! Theater am Großmarkt geht weiter: Die Abenteuer von Harry Potters Sohn sind in gekürzter Fassung neu aufgesetzt worden. Erstmals gab es die neue Version bei der Premiere am 19. Februar 2023 zu sehen. Die zuvor zweiteilige Show ist radikal gekürzt worden: Statt sechs Stunden inklusive Pausen dauert das Theater-Erlebnis nun noch dreieinhalb Stunden.
Das Stück setzt dabei nach wie vor 19 Jahre nach dem Ende der Bücher von J. K. Rowling an: Harry Potter (großartig gespielt von Markus Schöttl) ist Angestellter im Zaubereiministerium und Vater von drei Kindern. Sein Sohn Albus Severus Potter (sehr überzeugend: Vincent Lang) wird ebenfalls Schüler an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei und freundet sich dort mit dem Sohn von Draco Malfoy, Scorpius Malfoy (sehr gut: Hardy Punzel) an. Die beiden Zauberschüler begeben sich auf Zeitreisen, in denen Parallelwelten des Hogwarts-Universums entworfen werden – und die jede Menge unerwartete Wendungen bereithalten. Potter-Fans dürfen auf der Bühne auch liebgewonnene alte Bekannte wieder erleben. Wie etwa die Maulende Myrte, die die Schauspielerin Glenna Weber herausragend umgesetzt hat.
Magische Bühneneffekte
Besonders in der ersten Hälfte der Neufassung von „Harry Potter und das verwunschene Kind“ fallen die raschen Szenen-Übergänge auf. Das wirkt hier und da etwas hektisch. Gleichzeitig erfordern die schnell wechselnden Bühnenbilder exaktes Timing. Und das funktioniert beeindruckend gut: In Sekundenschnelle wirbeln Zauberer in schwarzen Umhängen über die Bühne und tauschen Requisiten aus. Auch der Handlung kann man trotz schnellerem Erzählstil weiterhin gut folgen. Und der großartige Sound lässt das Publikum noch tiefer ins Erlebnis eintauchen, auch wenn er im Kontrast zu den Stimmen der Schauspielerinnen und Schauspieler sehr laut ist.
Das absolute Highlight der neuen Inszenierung sind nach wie vor die Bühneneffekte. Die fliegenden Besen, sprechenden Bücher und durch den Saal schwebende Dementoren bringen nicht nur Kinder zum Staunen. Und bevor man sich fragt, mit welchem Trick sich die Darstellerinnen und Darsteller plötzlich in Luft auflösen konnten, wird man schon wieder von der nächsten Szene in den Bann gezogen. So bleibt die Neuinszenierung auch als gekürzte Version ein magisches Erlebnis.