Malerisches Kleinod am Elbufer: Das Hamburger Treppenviertel in Blankenese

Rund 5000 Stufen auf über 60 Treppenanlagen und verwinkelte Gassen verbinden die vielen malerischen Häuschen am Hang des Süllbergs. Ein Großteil der Gebäude ist weiß gestrichen und mit vielen kleinen pittoresken Fenstern versehen – die Architektur erinnert an mediterrane Dörfer. Die Adressen der Häuser im Treppenviertel werden teilweise nicht mit Straßennamen, sondern mit Treppennamen angegeben. Zwischen den märchenhaften Häusern ragt viel Grün hervor. Der Anblick des Treppenviertels ist nicht ohne Grund ein vielfotografiertes Postkartenmotiv. Die individuell gestalteten Fassaden, kleinen Gärten und romantischen Details wie schmiedeeiserne Geländer oder historische Haustüren sind ein Highlight für Entdeckerinnen und Entdecker und Liebhabende des Schönen.
Beliebt für Sonntagsspaziergänge: nur ein Katzensprung von der Elbchaussee

Das Treppenviertel befindet sich rund zehn Kilometer westlich des Stadtzentrums. Ausgedehnte Spaziergänge führen beispielsweise entlang der parallel zum Treppenviertel verlaufenden Elbchaussee, bevor man zum Elbhang abbiegt und dort die malerische Architektur und das eindrucksvolle Panorama genießen kann. Bei klarem Wetter reicht der Blick bis ins Alte Land.
Angesichts der vielen zauberhaften, terrassenförmig auf den Hang gebauten Häusern und Villen könnte man glatt vergessen, dass man sich in Norddeutschland befindet. Der Süllberg ist mit 74 Metern die höchste natürliche Erhebung der Stadt. Der angrenzende Waseberg – bereits außerhalb des Stadtgebiets – toppt dies noch mit 87 Metern und begeistert vor allem Radsportler.
Fischerdorfcharme direkt neben Deutschlands Tor zur Welt

Etwa zehn Kilometer westlich des Stadtzentrums liegt das Treppenviertel im Hamburger Stadtteil Blankenese. Das älteste, noch bestehende Haus in der Elbstraße 6 wurde bereits im Jahr 1570 erbaut. Ursprünglich ein Fischerdorf, besteht Blankenese heute nicht mehr ausschließlich aus alten Fischerhäuschen. Viele eher unspektakuläre Doppelhäuser, auf Platt „Tweehüser“ genannt, wurden nach dem Zweiten Weltkrieg durch Neubauten ersetzt, was angesichts der traumhaften Lage wenig überrascht. Heute sind die Immobilien im Treppenviertel heißbegehrt und kaum erschwinglich. Das Treppenviertel liegt inmitten des Süllbergs, des Baurs Park und des Hesseparks und dem Elbufer.
Kunst und Kultur: Das Treppenviertel als vielfach inszeniertes Motiv
Blankenese ist ein Künstlerviertel. Die einzigartige Atmosphäre inspiriert seit jeher Künstlerinnen und Künstler für ihre Gemälde. Bekannte Werke sind beispielsweise „Blankenese -Treppenviertel“ von Hans Beckmann oder „Im Treppenviertel in Blankenese“ von Christopher Lehmpfuhl. Im und ums Treppenviertel gibt es neben kunstvollen Vorgärten einige wenige private Galerien, wie die „Galerie Blankenese“. Seit 2020 findet jährlich die Blankeneser Kunstmeile statt. Ausgerichtet wird das Fest vom Kunstverein Blankenese. Die charmante Kulisse wird auch gerne von Brautpaaren für Hochzeitsfotos verwendet.
Anreise und Erreichbarkeit: Mit den Öffis oder zu Fuß
Mit dem Auto: Das Treppenviertel selbst ist autofrei und besteht aus engen, steilen Gassen. Es empfiehlt sich, das Auto oben im Ort zu parken, beispielsweise in der Nähe des Bahnhofs Blankenese oder entlang der Blankeneser Landstraße. Von dort aus ist das Treppenviertel gut zu Fuß erreichbar.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, erreicht das Treppenviertel bequem über die S-Bahn-Linie S1. Die Verbindung fährt regelmäßig ab Hamburgs Innenstadt – etwa vom Hauptbahnhof oder Bahnhof Altona – und bringt dich in rund 25 Minuten bis nach Blankenese. Vom dortigen Bahnhof aus lässt sich das Viertel gut zu Fuß erkunden. Wer es komfortabler mag, steigt in die kleine, wendige Buslinie 488, die durch die hügelige Umgebung bis in die Nähe des Elbhangs fährt.