Rindchen schlemmt – Restaurant Zipang

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Ein netter, behaglicher Japaner: So authentisch schmeckt das Umami-Erlebnis im Eppendorfer Weg.

Text: Gerd Rindchen

Japanern haftet ja immer der Ruf an, dass sie, sofern sie ein Restaurant betreiben, diese relativ teuer gestalten. Dem kleinen, feinen Zipang im Eppendorfer Weg kann man das nur bedingt nachsagen. Zwar sind die À-la-carte- Gerichte nicht ganz günstig oder eher klein (Tempura!). Das monatlich wechselnde Abendmenü – und definitiv das Signature Dish des Hauses – schlägt aber als Fünfgangmenü nur mit moderaten 47 Euro und als Siebengangmenü mit 65,50 Euro zu Buche.

Hier zeigt Küchenchef Toshiharu Minami sein ganzes profundes Können. Bei uns beginnt die 5er Combo mit einem überaus delikaten Gruß aus der Küche: aromensatte, marinierte grüne Bohnen mit getrockneten Garnelenstückchen und ein Fingerhut leckerstes Misosüppchen. Umami pur zum Einstieg. Der folgende „Japanische kleine Garten“ bietet Edamame-Cream mit ein paar Scheibchen frisch gehobeltem Schwarzem Trüffel – eine fein-subtile Kreation, flankiert von mild-würzigem Bambus-Kohle-Kuchen.

Ein Quell der Freude auch der Vorspeisen-Korb: Sechs völlig eigenständige Appetithäppchen, die die Aromenvielfalt der japanischen Küche auf tolle Weise abbilden, sind hier liebevoll arrangiert. Sehr fein und saftig à point gegart folgt dann das Filet vom St. Petersfisch mit Garnele. Im Hauptgang setzen dann noch mal supersanft geschmorte, äußerst zarte und aromatische Ochsenbacken mit japanischer Schwarzwurzelsauce einen tollen Akzent.

50 Euro für einen kulinarischen Superabend

Da ich nicht so der mega Dessert-Fredi bin, frage ich schüchtern an, ob ich nicht statt des ausgelobten Desserts zum Abschluss das „Sushi Chef’s Choice“ aus dem Siebengangmenü bekommen könnte. Kein Problem: Für einen überaus moderaten Aufschlag von zwei Euronen kann ich mich sogleich an einer kleinen, aber überaus edlen Sushi-Auswahl – eine der besten, die ich bislang in Hamburg hatte – erfreuen. Am Ende kommen knapp 50 Euro für einen kulinarischen Superabend zusammen. Und dann gibt es auch noch einen recht preisgünstigen Mittagstisch.

Recht beherzt kalkuliert (Vive la Klischee!) sind allerdings die Weine: Die günstigsten offenen Weine kosten 9,50 Euro pro 0,2 Liter und 35 Euro pro Flasche – dafür sind aber ordentliche Rheinhessen-Betriebe wie Sander und Dreißigacker mit ihren Basisweinen am Start. Wir legen dann lieber noch was drauf und gönnen uns für 41,20 Euro pro Pulle den exzellenten 2016 Weißburgunder & Chardonnay von Landerer aus Baden, der den Abend toll begleitet. Grandios ist übrigens die Auswahl an offen ausgeschenkten Reisweinen – da werde ich mich beim nächsten Besuch heranwagen.

Eppendorfer Weg 171 (Hoheluft-West); www.zipang.de


Gerd Rindchen im Rindchen's Weinkontor. Foto:
Gerd Rindchen im Rindchen’s Weinkontor.

Gerd Rindchen ist Gründer von Rindchen’s Weinkontor. Seit 25 Jahren verkostet er Weine nach dem Prinzip „Bestes Preis-Genuss-Verhältnis“. In der SZENE HAMBURG wendet er dieses Prinzip jeden Monat auch auf die Küchen dieser Stadt an.


 Dieser Text stammt aus SZENE HAMBURG Stadtmagazin, März 2019. Das Magazin ist seit dem 28. Februar 2019 im Handel und zeitlos im Online Shop oder als ePaper erhältlich!


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