Antifaschistisches Festival: United Against Fascism

„United Against Fascism“ – unter diesem Motto will der AStA gemeinsam mit dem CampusKultur e. V. bei einem Festival zum Semesterabschluss diskutieren und  zeigen, dass eine andere Welt möglich ist. Ein Gespräch mit den Veranstaltenden
Auf dem Campus der Universität Hamburg findet 2024 zum ersten Mal das Festival „United Against Fascism“ statt (©Universität Hamburg)

SZENE HAMBURG: Ihr veranstaltet vom 5. bis 7. Juli 2024 das Festival „United Against Fascism“ an der Universität Hamburg. Was steht im Mittelpunkt der drei Tage? 

United Against Fascism: Im Mittelpunkt steht für uns der Kampf gegen den Faschismus. Da dieser aber nicht in einem luftleeren Raum steht, sondern umgeben ist von anderen Unterdrückungsformen, ist es unser Ziel, auch diese mit zu adressieren. Daher konzentriert sich die dazugehörige Konferenz auch auf Antisemitismus, Rassismus, Nationalismus und Sexismus.

Als AStA organisiert ihr das Festival mit Musik, Diskussionen und einem Filmabend zusammen mit CampusKultur e. V.. Wer ist eingeladen zu kommen? 

Alle! Da wir, die Organisator*innen, selbst Studierende sind, ist es natürlich eine studentische Perspektive, die wir zeigen. Klar ist für uns aber, dass wir den Campus für alle öffnen möchten, auch, um weg von dem elitären Image einer Uni zu kommen. Daher ist das Festival kostenlos. Über die Musik soll dann auch der Zugang zu dem übergeordneten Thema für alle ermöglicht werden.

Auf dem Festival diskutiert ihr unter anderem über das Spannungsfeld zwischen Liberalismus und Faschismus. Wie begegnet ihr dem Spannungsfeld, dass es auch an der Uni Hamburg antisemitische Vorfälle gab? Wie geht ihr als Festival mit der Problematik um? 

Wir nehmen die aktuelle Lage wahr und auch sehr ernst. Im Vorfeld sowie über die Zeit der Planung hinweg war es uns daher sehr wichtig, diese Vorfälle im Blick zu behalten und den Umgang damit immer wieder neu auszuhandeln. Zudem soll ein Diskurs geschaffen werden, denn ein Dialog zwischen verschiedenen Stimmen ist notwendig, um eine Annäherung zu schaffen. Wir setzen uns gegen Antisemitismus ein und möchten Räume schaffen, in welchen sich Menschen unabhängig ihrer Herkunft, Religionsangehörigkeit oder geschlechtlichen sowie sexuellen Identität wohlfühlen können. Im Vorfeld wurden Sicherheitsmaßnahmen ausgearbeitet, zudem wird auch ein Awareness-Team vor Ort sein, an welches sich Festival-Besucher*innen jederzeit wenden können.

Das Programm umfasst Panels, Konzerte, Workshops und Partys. Wie wichtig ist euch dabei ein diverses Booking?

Uns war es vor allem wichtig, ein diverses Programm aufzustellen mit Menschen, die was Neues oder Spannendes mitbringen. Wir haben niemanden aufgrund der Herkunft oder des Geschlechts ausgesucht, sondern haben geschaut, was das Programm reicher und interessanter macht. Wenn man das ernst meint, findet man automatisch internationale und queere Aktivist*innen und Künstler*innen.

Inwiefern trägt das Festival dazu bei, das Bewusstsein für antifaschistische Arbeit zu schärfen? 

Unser Musikprogramm vermittelt nicht nur Vielfalt, sondern regt die Besucher*innen im besten Fall auch dazu an, bei unserem Kongress vorbeizuschauen. Wir erhoffen uns, dass wir ein vielseitiges Publikum begeistern können, sich weiter mit Antifaschismus zu befassen. Denn die Wahlerfolge der AfD und anderen Rechten zeigen uns, wie wichtig es ist, über Faschismus, Nationalismus und die Konsequenzen dessen aufzuklären. Am Wochenende werden auch einige antifaschistische Initiativen dabei sein, an ihren Ständen können sich die Besucher*innen über ihre Arbeit informieren. Denn gemeinsam und solidarisch sind wir stark!

Was soll von „United Against Fascism“ ausgehen? 

Natürlich wollen wir, dass die ein oder andere Person, die nur wegen der Livemusik oder den Raves kommt, vielleicht ein paar politische Eindrücke mitbekommt. Darüber hinaus wollen wir Bewusstsein für das gemeinsame politische Ziel schaffen – nämlich Vielfalt zu stärken und mehr als 161 Gründe gegen Rechts zu finden. Das Programm wurde von verschiedenen politischen Gruppen mit unterschiedlichen Meinungen und Schwerpunkten mitgestaltet.

Was sind die nächsten Schritte nach dem Festival, um zu zeigen, “das eine andere Welt immer noch möglich ist”?

Das Festival ist nur ein Teil unseres politischen Programms, wir bieten regelmäßig politische Veranstaltungen für Studierende und Nicht-Studierende an. Und das geht auch weiter! Wir möchten einen Beitrag zum Streben nach einer anderen Welt leisten und Menschen neue politische Perspektiven näherbringen!

United Against Fascism, 5. bis 7. Juli 2024 an der Universität Hamburg

United Against Fascism festival
Konzerte und Partys, aber auch Panels und Workshops stehen auf dem Programm von „United Against Fascism“ (©United Against Fascism)

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