Zeit für Inklusion: Am Rathaus weht die Inklusionsfahne, vier Wochen lang stehen Menschen mit Behinderungen im Mittelpunkt.
Hamburg ist inklusiv! Oder zumindest auf dem besten Weg dorthin. Seit die UN die Behindertenrechtskonvention 2006 auf den Weg gebracht hat, spielt das Thema eine immer größere Rolle in der Stadt. In Hamburg engagieren sich vor allem die Senatskoordinatorin Ingrid Körner und das Inklusionsbüro für ein gleichberechtigtes Miteinander aller Menschen. Doch obwohl die Gleichberechtigung bereits im Grundgesetz verankert ist, ist sie noch längst nicht Alltag. Vorurteile, Unsicherheiten, Unkenntnis, Ignoranz – es gibt viele Gründe, die ein gemeinschaftliches Miteinander immer noch erschweren.
Darum ist es „Zeit für Inklusion“: „Es ist wichtig, das Bewusstsein der Öffentlichkeit für das Thema Inklusion zu schärfen. Nach wie vor sehen wir an vielen Orten in der Stadt, dass noch viel zu tun ist etwa in Sachen Barrierefreiheit. Denn ohne sie ist Inklusion und Teilhabe für behinderte Menschen nicht möglich“, sagte denn auch Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit, als sie am 1. November zusammen mit Senatskoordinatorin Ingrid Körner am Hamburger Rathaus die Inklusionsfahne hisste. Am 13. November beginnt offiziell die „Woche der Inklusion“. Bis zum 4. Dezember 2017 bieten im gesamten Stadtgebiet Sportvereine, Kultureinrichtungen, Stiftungen, Bücherhallen und Bürgervereine weit mehr als 100 unterschiedliche Veranstaltungen für Menschen mit Behinderungen an. Auch wir sind dabei: In unserer Dezember-Ausgabe der SZENE HAMBURG erscheint unser zweites Inklusions-Special.
Tipp: Der NDR sendet am 14. November 2017 im Radio (NDR 90,3) und im Fernsehen (Hamburg Journal) einen „Thementag Inklusion“.
Den Abschluss bildet die Auszeichnung „Wegbereiter der Inklusion“ im Rathaus am 4. Dezember durch Senatskoordinatorin Körner. Gewürdigt werden Projekte, Personen oder Initiativen, die sich auf den Weg gemacht haben, ihre Angebote inklusiv zu gestalten. „Mit der ‚Zeit für Inklusion‘ möchten wir auf die große Bedeutung dieses Themas für Menschen mit Behinderung aber auch für unsere gesamte Gesellschaft hinweisen. Ich freue mich, dass sich so viele Menschen in Hamburg mit Aktivitäten und Aktionen daran beteiligen“, so Senatskoordinatorin Körner.
Alle Angebote sind in einer Broschüre zusammengefasst und online erhältlich unter www.hamburg.de/inklusion
/ ILO / FOTOS: JAKOB BÖRNER
Die erste Inklusionsbeilage ist erschienen im Juni 2017 – mit viel Herzblut eines großartigen inklusiven Teams. Doch trotzdem sind wir längst nicht Weltmeister in dem Thema. So kapitulierten wir zum Beispiel an der Erstellung einer wirklich barrierefreien Ausgabe. Denn das würde bedeuten, dass dieses Magazin auch für Sehbehinderte problemlos zu lesen ist (große Schrift, wenig Text – siehe Beispiel Seite 16) und auch gleichzeitig noch in einfacher Sprache erscheint. Wir haben uns in diesem Fall dagegen entschieden. Denn vor allem wollen wir mit diesen Specials vor allem eines: Das Thema in der Welt der Menschen ohne Behinderung platzieren, sensibilisieren, Ängste nehmen, aufklären, denn so fängt Inklusion bereits an. Wichtig auch: Fragen stellen, sich trauen. Und verstehen: Wir sind alle Menschen – unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Hautfarbe, Religion, sexuellen Orientierungen oder Behinderungen!