Jim Avignon: Der einstige Maler der Technobewegung stellt seine ironisch-frechen Pop-Art-Werke bei Feinkunst Krüger aus.
Glaub man der Legende, strandete Jim Avignon irgendwann in den 80ern mit kaputter Karre in Avignon, schlug sich als Straßenkünstler durch, der Dalí-Motive auf das mittelalterliche Pflaster der Stadt pinselte und so nach und nach das Geld für die Autoreparatur zusammenkratzte. Seinen Namen bescherte ihm die Bruchlandung zusätzlich – und eine Karriere, die ihn zum Maler der Technobewegung machte, der die Trucks der Loveparade gestaltete und sich irgendwann im Kommerz verlor, wie er selbst im letzten Jahr auf einer Berliner Konferenz erzählte.
Längst hat Jim Avignon wieder auf seinen Weg zurückgefunden und pfeffert der Welt der hochheiligen Kunst mit frischem Elan seine kunterbunten, ironisch-frechen und erschwinglichen Arbeiten entgegen und unterbietet in dem Titel seiner neuesten Schau „Famous for 15 seconds“ sogar noch Andy Warhol, der wie die Peanuts und Charlie Chaplin einer seiner Helden ist und 1968 proklamierte, dass in der Zukunft jeder für 15 Minuten berühmt sein würde. Doch der kannte das Internet noch nicht.
Heute geht ja alles in Internet-Lichtgeschwindigkeit voran, im Jim-Avignon-Speed quasi, der auch für diese Ausstellung bei Feinkunst Krüger alle Bilder neu gemalt hat und noch einen drauflegt. Neben seinen Pop-Art-Malereien, werden auch Objekte wie eine erschrocken blickende Weltkugel gezeigt, deren Kontinente und Weltmeere aus unendlich vielen Papierschnipseln bestehen und die dazu an einer schweren Eisenkette baumelt, die aus federleichter Pappe gebastelt ist. „Good Artists Go To The Museum, Bad Artists Go Everywhere“, heißt es bei Jim Avignon – und wir folgen ihm überall hin.
Text: Sabine Danek
Abbildung (Ausschnitt): Jim Avignon, Die erste Welt, 2015
Feinkunst Krüger
Kohlhöfen 8 (Neustadt)
Eröffnung: 11.4., 20 Uhr
Ausstellung bis 2.5.