SZENE HAMBURG: Arndt, Jakob, was bedeutet Euch das 50-jährige Jubiläum des „MAGAZIN Filmkunsttheater“?
Arndt Eggers: Für mich persönlich ein halbes Jahrhundert leidenschaftliches Kinomachen, angefangen mit Filmvorführungen in verschiedenen – heute nicht mehr vorhandenen – Lichtspielhäusern bis zur Überführung des MAGAZIN in die nächste Generation …
Jakob Rademacher: … die ich dann wohl wäre und für die es jetzt auch immerhin schon zehn Jahre leidenschaftliches Kinomachen sind – 17 Jahre, wenn Vorführen mitzählt. Es ist mein Wohnzimmer, das 50 Jahre alt wird, da ich schon als Baby zwischen den Sitzreihen herumgekrabbelt bin.
Durchhaltevermögen, Charme und Charakter
Wie schafft man es, ein so traditionelles Programmkino mitten in einer Wohngegend erfolgreich zu betreiben?
Eggers: Es bedarf einer Menge Durchhaltevermögen und der bereits genannten Leidenschaft, Gäste vor großer Bildwand zu unterhalten. Dazu gehören unsere exklusiven Sonderveranstaltungen: „Abenteuer Horizont“, historische Vorträge und Filmprogramme, Lesungen, das seit 48 Jahren bestehende Kinder-Ferien-Programm und natürlich unsere Silvester-Kultveranstaltungen. Das und mehr verschafft dem MAGAZIN seine Alleinstellung in der Kinolandschaft Hamburgs und dem Umland. Unsere Gäste reisen teils aus Niedersachsen oder Schleswig-Holstein an, da es diese Veranstaltungen bei ihnen zu Hause so nicht gibt.
Rademacher: Es ist auch gerade die Tatsache, dass wir mitten in einem Wohngebiet liegen. Für viele Nachbarn gehört es dazu, ihren Samstagabend-Film nicht zu Hause auf der Couch, sondern auf der großen Leinwand, ohne Werbeunterbrechungen, zu gucken.
Was wünscht ihr euch im Hinblick auf die kommenden Jahre?
Eggers: Ich wünsche mir, dass die nächste Generation das MAGAZIN weiterführt und weiterentwickelt, ohne den einzigartigen Charme und Charakter dieses ältesten, durchgehend betriebenen Hamburger Lichtspielhauses zu sehr zu verändern.
Rademacher: Ich glaube, die letzten Jahre haben gezeigt, dass es immer anders kommen kann als erwartet, weshalb ich mich mit Erwartungen zurückhalte. Ich wünsche mir aber natürlich in 50 Jahren die Worte meines Vaters wiederholen zu können!
Dieser Artikel ist zuerst in SZENE HAMBURG 02/2024 erschienen.