Anlässlich der letzten von Albert Wiederspiel verantworteten Ausgabe des Filmfest Hamburg (vom 28. September bis 7. Oktober 2023) ruft die Hapag-Lloyd Stiftung den mit 10.000 Euro dotierten „Albert Wiederspiel Preis“ für internationale Filmregie ins Leben.
„Unter der Leitung von Albert Wiederspiel hat sich das Filmfest Hamburg zu einem wichtigen Treffpunkt für Kinobegeisterte mit einer Strahlkraft weit über Hamburgs Grenzen hinaus entwickelt“, sagt Michael Behrendt, Vorstandsvorsitzender der Hapag-Lloyd Stiftung.
Mit dem neu geschaffenen Filmpreis wolle man „einen engagierten Festivalmacher und Filmenthusiasten ehren, dem es in den vergangenen 21 Jahren gelungen ist, mit einem ausgezeichneten und kenntnisreich kuratierten Filmfestprogramm den Filmstandort Hamburg zu stärken, großartige Filme nach Hamburg zu holen und beim Publikum die Neugierde auf Neues und Unbekanntes zu wecken.“
Besonders hervorgehoben wird seitens der Stiftung der politische Anspruch des Filmfests sowie Wiederspiels Engagement und Wirken als Vermittler zwischen den Kulturen und Welten. Durch den Preis sollen Filmemacher aus aller Welt dabei unterstützt werden, „künstlerisch frei arbeiten“ und „eigene kreative Visionen“ zu entwickeln.
„Über den Entschluss der Hapag-Lloyd Stiftung, einen nach mir benannten Preis im Rahmen des Filmfest Hamburg zu vergeben und damit Filmregisseure auszuzeichnen, die trotz widriger Umstände im eigenen Land mutig ihre Stimmen durch die Kunst erheben, um für Demokratie und Menschenrechte einzustehen, freue ich mich sehr“, so Wiederspiel.
Albert Wiederspiel Preis für Farhad Delaram
Die Preisverleihung findet am 3. Oktober um 20.15 Uhr vor der Deutschlandpremiere von Farhad Delarams Spielfilmdebüt „Achilles“ im Passage Kino statt. Erster Preisträger ist der in Teheran geborene Filmregisseur und Drehbuchautor Farhad Delaram, der mit seinem Spielfilmdebüt „Achilles“ beim diesjährigen Filmfest Hamburg zu Gast sein wird.
Wiederspiel leitet in diesem Jahr letztmalig das Filmfest Hamburg. Seit 2003 prägte er das Filmfest und öffnete dieses für das Weltkino. Zudem setzte er einen Fokus auf politisch relevante Filme. Der 62-Jährige wurde am 5. November 1960 in Warschau geboren, wanderte aufgrund antisemitischer Ausschreitungen mit seiner Familie nach Dänemark aus, wuchs in Kopenhagen auf und studierte Filmwissenschaft in Paris. Bevor er Leiter des Filmfest Hamburg wurde, arbeitete er für internationale Filmproduktionsfirmen.
Ab kommenden Jahr übernimmt Malika Rabahallah (MOIN Filmförderung) die Leitung des Filmfest Hamburg.