Ausbildung bei Bäderland: Wenn aus Leidenschaft ein Beruf wird

Illya-Ponomarov_c_Szenen-Hamburg
lllya Ponomarov im Festland in Altona (Foto: Szene Hamburg)

Illya Ponomarov, Auszubildender zum Fachangestellten für Bäderbetriebe im Bäderland, meint, dass alles ein Zufall war. Aber wenn man genau hinhört, war es schon immer in ihm

Das Bäderland betreibt an knapp 30 Standorten Schwimmbäder, Saunen, eine Eishalle und weitere ergän­zende Freizeiteinrichtungen mit einem großen Angebot und bietet für jeden etwas, egal ob Freizeit­-Planscher, entspannter Schwim­mer oder (Hobby­-)Athlet. Neben vielen Schwimmkursen und Aqua­ Fitness­-Angeboten gibt es Bäder mit entspannenden Sauna­-Welten, schöne Thermen und in der Kaifu­-Sole, Hamburgs ältestes noch akti­ves Hallenbad, das inzwischen mit Hamburgs größtem Floating­ Becken ausgestattet ist.

Bäderland sorgt aber auch bei seinen Mitar­beiterinnen und Mitarbeitern für ein angenehmes Arbeitsumfeld, mit umfassenden Sozialleistungen und Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung und Ar­beitssicherheit. Ebenfalls ist dem Unternehmen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sehr wich­tig und bietet seinen Mitarbeite­rinnen und Mitarbeitern – wo möglich – flexible Arbeitszeiten. Das Ergebnis ist eine durchschnitt­liche Unternehmenszugehörigkeit von 15 Jahren. Illya Ponomarov macht seine Ausbildung zum Fach­ angestellten für Bäderbetriebe, ist jetzt am Anfang des zweiten Lehr­jahrs und bestätigt ebenfalls, dass das Arbeitsklima sehr kollegial ist und es nicht nur den Gästen scheinbar viel Spaß im Bäderland bereitet.

Hallo Illya, du machst gerade eine Ausbildung zu Fachangestellten für Bäderbetriebe, umgangssprachlich zum Bademeister. Woher kommt dein Interesse an diesem Beruf? 

Illya: Mein Interesse stammt aus dem Schwimmsport. Ich war auf dem Sportgymnasium in Schwerin und habe Schwimmen als Leis­tungssport betrieben. Als ich dann beim DLRG meinen Rettungs­schwimmerschein Silber gemacht habe, habe ich einen angehenden Bäderland­-Azubi kennengelernt, der mir erzählte, dass dieser Schein eine gute Voraussetzung für den Beruf wäre. Man muss ja in der Lage sein, Menschen unverzüglich in Notsituationen zu helfen. Durch den Azubi habe ich das erste Mal von dem Berufsbild erfahren und mich direkt auch bei Bäderland beworben. Inzwischen sind wir hier Kollegen.

Zu eurem Beruf gehört ja deutlich mehr als auf die Badegäste aufzupassen. Kannst du erzählen, wofür ein Bademeister alles verantwortlich ist und was seine Tätigkeiten sind.

Der Beruf ist sehr vielseitig. Ange­fangen bei der Sicherstellung der Betriebsbereitschaft über die Bera­tung und den Einlass an der Kasse, sind wir täglich dafür zuständig, unseren Gästen einen großartigen Tag zu bereiten. Dazu gehört auch die Betreuung in den einzelnen Bereichen und der Schwimm­unterricht – das wichtigste ist aber: immer vorausschauend arbeiten, Gefahren erkennen, bevor sie zum Problem werden und wenn doch mal was passiert, die Situation sofort erkennen und richtig han­deln – Notruf drücken, reinsprin­gen, Leben retten!

Bei Bäderland ist ganz besonders, dass wir in unserer Ausbildung auch den Bereich Sauna erlernen, das heißt Betreuung unserer Gäste und Durchführung von Aufgüssen. Richtig spannend und ebenso wichtig ist die Schwimmbad­-Technik. Unter den Schwimmbecken sind riesige Räume mit den not­ wendigen technischen Anlagen, die auch entsprechend gewartet werden müssen. Das sind zum Beispiel Filteranlagen bis hin zu den Wasserspeichern. Wenn das alles nicht funktioniert, könnten die Gäste nicht den unbeschwerten Spaß haben, den wir ihnen hier Tag für Tag bieten wollen.

Welche Grundvoraussetzungen beziehungsweise Fähigkeiten sollte man für deinen Beruf mitbringen? Außer, dass man sicherlich schwimmen können sollte.

Offenheit, Freundlichkeit, Spaß an der Arbeit mit Menschen, Begeis­terung fürs Schwimmen natürlich und technisches Verständnis ist auch wichtig. Man sollte außerdem in der Lage sein, mit ungewohnten Situationen klarzukommen. Not­fälle erkennen, dann reagieren können, nackte Menschen in der Sauna treffen ist für viele auch erst mal ungewohnt … Aber wir lernen das alles hier ja auch. Ich wusste aber am Anfang auch nicht so genau, was im Einzelnen auf mich zukommt.

Auch Rettungsmaßnahmen sind Teil der Ausbildung im Bäderland

Was waren denn bisher deine spannendsten oder vielleicht lustigsten Erlebnisse beziehungsweise Erfahrungen, die du bisher gemacht hast?

Eigentlich ist alles spannend, was ich hier täglich erlebe. Das eine besonders herausragende Ereignis gab es bis jetzt noch nicht. Es ist viel mehr so, dass es hier jeden Tag einfach sehr viel Freude macht zu arbeiten. Die Stimmung unter­ einander ist sehr gut, das merken auch die Gäste und können einen entspannten oder eben sportlich­ aktiven Tag genießen.

In eurer Ausbildung geht ihr auch in die Berufsschule, welche Kernfächer habt ihr da? 

Es fängt mit der Betriebstechnik an, da geht es sehr stark um die ganzen technischen Anlagen über­ all im Bad. Wir erhalten ein wich­tiges Basiswissen über die Funk­tionsweisen und wie diese Anlagen aufgebaut sind, um im Falle eines Falles selber sofort zu wissen, was zu tun ist und eventuell gegen­ zusteuern. Ansonsten ist das aber primär der Job unserer ausge­bildeten Anlagentechniker oder entsprechender Fremdfirmen.

Ein weiterer Fachbereich sind die Grundlagen des Schwimmens und das Wissen über die wichtigsten Körperfunktionen und menschli­chen Organe. Das ist relevant, um im Fall einer Wasserrettung auch schnell und richtig reagieren zu können. Des Weiteren haben wir das Thema Kommunikation und den richtigen Umgang mit Gästen, gerade auch in etwas schwierigeren Situationen. Betriebsorganisation und Wirtschaftspolitik stehen auch auf dem Stundenplan. Wir sind am Ende unserer Ausbildung grund­sätzlich in der Lage, ein kleines Bad eigenständig zu betreiben.

Wie ist das denn, ihr müsst doch sicherlich auch gezielt Rettungsmaßnahmen lernen?

Hier im Bäderland haben wir wö­chentlich einen Azubitag an dem wir Azubis ganz spezielles Training bekommen. Dabei vertiefen und festigen wir immer wieder die Rettungsmaßnahmen. Wir lernen also, wie eine in Not geratene Per­son aus dem Wasser geholt wird, wir lernen Tief­ und Strecken­ tauchen und auch in Kleidung gut und sicher zu schwimmen. Ganz wichtig sind dann natürlich auch die regelmäßigen Trainings für lebenserhaltende beziehungsweise wiederbelebende Maßnahmen an einer Reanimationspuppe, die haben wir als Erwachsenen­ und Kinderversion.

Zur Ersthilfe ge­hört auch die Einleitung der Ret­tungskette, das heißt Alarm aus­ lösen und Notarzt alarmieren, so dass im Ablauf der Rettung keine wertvolle Zeit verloren geht. Hier ein kleiner Tipp für den Fall der Fälle: Wir starten mit fünf Initial­beatmungen, dann 30­mal Herz­kompression und danach zweimal beatmen, so lange bis der Notarzt kommt oder der Mensch wieder selbstständig atmet.

Illya möchte nach der Ausbildung bei Bäderland bleiben

Hast du eigentlich auch über alternative Berufe nachgedacht oder hat sich deine Berufslaufbahn einfach so ergeben, wie du geschildert hast?

Es hat sich wirklich sehr spontan so ergeben. Ich bin nach der 11. Klasse von der Schule abgegangen, statt das Abitur zu machen, und bin wie geschildert an diese Aus­bildung gekommen. Da ich bis dahin schon einige Lehrgänge im Schwimmsport absolviert hatte und als Schwimmlehrer Erfahrun­gen gesammelt habe, hat das wirk­lich auch zu mir gepasst. Der Be­werbungsprozess ging sehr schnell, ich hatte bis dahin noch keine Alternativen, sonst hätte ich viel­ leicht erst einmal ein Jahr als Lieferfahrer arbeiten müssen. Alles hat einfach sehr gut zusammen­ gepasst, ich konnte meine Leiden­schaft fürs Wasser und Schwim­men zum Beruf machen.

Du machst den Eindruck, dass dir alles an deiner Ausbildung gefällt. Was aber gefällt dir besonders gut?

Mir macht es tatsächlich viel Spaß, im Saunabereich zu arbeiten. Ich habe gute Ausbilder, die mir schon viel beigebracht haben und mir noch ganz viel zeigen werden, um unseren Gästen ein tolles Sauna­erlebnis zu bieten. Man kann da so viel auch gesundheitlich gutes Bewirken, mit ätherischen Ölen, natürlichen Aufguss-­Suden aus Kräutern, oder auch mit ausge­feilter Wedeltechnik die Gäste begeistern. Alles natürlich in erster Linie zur Erholung und Entspan­nung. Gesundheit ist das A und O in der Sauna.

Hast du schon eine Idee wie es nach der Ausbildung weitergeht?

Auf jeden Fall möchte ich in dem Beruf weiterarbeiten und vielleicht neben dem Beruf noch ein BWL­ Studium anschließen. Langfristig wäre es klasse, wenn ich bei Bäder­land bleiben könnte denn als zweitgrößtes öffentliches Bäder­unternehmen in Deutschland gibt es hier einfach sehr viele Möglich­keiten. Und dann kann man ja sehen in welcher Position das eines Tages ist.

www.baederland.de


 Dieser Text stammt aus SZENE HAMBURG Ausbildung, 2021. Das Magazin ist seit dem 19. September 2020 im Handel. Bestellt euch das Heft oder Blättert hier durch das Magazin! 

Abonniere unseren Newsletter!

Erhalte jeden Tag die besten Empfehlungen für deine Freizeit in Hamburg.

Unsere Datenschutzbestimmungen findest du hier.

#wasistlosinhamburg
für mehr Stories aus Hamburg folge uns auf