Bosse: „Hoffen und Fokus bringen Power“

Der Wahlhamburger Bosse veröffentlichte just sein neues Album „Übers Träumen“. Was und wie er selbst so träumt – ein Kurzinterview
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„Darf ruhig noch etwas so bleiben“: Bosse (©Sarah Storch)

SZENE HAMBURG: Aki Bosse, Tagträume oder Nachtträume?

Aki Bosse: Tagträumen fand ich schon als Kind super. Von der Bushaltestelle in Gedanken irgendwohin. Beim Texteschreiben heute ist das irgendwie genauso. Vom Klavier aus ’ne Geschichte weiterspinnen und sich in die Szenerie träumen. Tagträume sind auch gut, um Kraft und Hoffnung zu tanken für den heftigen Alltag. 

„Da ist alles so, wie ich’s mir immer gewünscht habe“, singst du im Song „Ich tagträume“. Gibt es ein paar Optimalzustände in deinen Tagträumen, die du verraten magst?

Ein Teil meines politisch-gesellschaftlichen Traums wäre zum Beispiel Augenhöhe und Respekt in allen Belangen. Mehr weibliche Sicht und Sichtbarkeit in Musik, Kunst, Sport und Film gehören auch dazu. Ich für mich bin grad einfach ziemlich dankbar, wie gut alles so läuft. Deshalb ist mein persönlicher Traum gerade eher „darf ruhig noch etwas so bleiben“. 

Irgendwelche Tagträume bereits verwirklicht?

Damals an der Bushaltestelle hab’ ich mich immer raus in die Musikwelt geträumt. Das ist in Erfüllung gegangen. Hätte ich damals nicht für möglich gehalten. Manchmal muss ich mich trotz der vielen Jahre kneifen. 

Bosse: „Wir brauchen Hoffnung und Power“

Mal allgemein gefragt: Können Kinder und Jugendliche schöner, schneller, weiter träumen als Erwachsene? Ein Song wie „Icecream Universum“, in denen sich junge Menschen von Problemen weg und hinein in eine bunte, süße Fantasiewelt träumen, scheint das zu suggerieren.

Vielleicht haben Kids zumindest weniger Grenzen in der Fantasie. Da kann man schon mal den Mond mit einer Kugel Stracciatella vergleichen und die anderen Planeten mit anderen Eiskugeln. Vielen Erwachsenen gelingt das nur bekifft. Sonst sagt das Gehirn: Stop, geht ja gar nicht. 

Zum Schluss noch ein Entweder-Oder: Lieber in die Vergangenheit oder in die Zukunft träumen?

In die Zukunft träumen ist doch super. Solang man nicht immer alles real erwartet, was man träumt. Geplatzte Träume und Scheitern gehören eben auch dazu. Aber Hoffen und Fokus bringen Power. Und die brauchen wir grad. 

„Übers Träumen“ von Bosse ist am 27. Oktober 2023 bei Vertigo Berlin/Universal Music erschienen 

Live gibt es den Wahlhamburger am 10. Mai 2024 um 20 Uhr in der Sporthalle Hamburg zu sehen

Dieses Interview ist zuerst in der SZENE HAMBURG 11/2023 erschienen.

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