Buchtipps: Stoff für schöne Stunden

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Sommerzeit ist Lesezeit und SZENE HAMBURG präsentiert die Lieblingssommerbücher der Redaktion (Foto: unsplash/Aaron Burden)

Sommerzeit ist Erholungszeit ist Lesezeit. Ob auf dem Balkon, im Freibad oder Café: Diese Bücher lesen SZENE HAMBURG-Autor:innen jetzt am liebsten

Egal ob Strand, Balkonien oder die Wiese im Park, gute Bücher wollen überall gelesen werden. Hier finden sich aktuelle und ältere Werke, die es im Sommer zu Lesen lohnt. Dabei gilt immer: Support your Local Bookstore. Natürlich gibt es alle vorgestellten Bücher online zu kaufen, warum aber nicht einfach beim Lieblingsbuchladen vorbei schauen, bestellen und noch ein bisschen stöbern.

„Schloss Gripsholm. Eine Sommergeschichte“ von Kurt Tucholsky

Leichtigkeit einer Sommerliebe – ein Buchtipp von Anna Meinke

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„Schloss Gripsholm. Eine Sommergeschichte“ von Kurt Tucholsky (Foto: Rowohlt)
„Schloss Gripsholm. Eine Sommergeschichte“ von Kurt Tucholsky (Foto: Rowohlt)

Die 1931 veröffentlichte Erzählung des Berliner Autors ist wahrlich eine Sommergeschichte. Sie handelt von den Erlebnissen eines jungen Berliner Liebespaares während seines Sommerurlaubs in Schweden. Wenn sich Kurt, genannt Peter, und Lydia, die von ihrem Freund liebevoll „die Prinzessin“ gerufen wird, auf den Weg in ihr Sommerdomizil begeben, beginnt eine Reise voller melancholischer Heiterkeit, die den frisch Verliebten eigen ist. In der schwedischen Provinz erleben die zwei nicht viel – und dennoch macht die von Tucholsky liebevoll beschriebene Sommerfrische des Paares den Urlaub zu einem intimen Ereignis. Mit besonderem sprachlichem Feingefühl verwebt der Autor in den merkwürdig anmutenden Dialogen Berliner Dialekt mit plattdeutschen Wortspielen. Herauskommt ein unkonventionelles, oft lustiges Gerede. Gerade in der Figur und Ausdrucksweise der „Prinzessin“ zeigt sich die sommerlich-tänzelnde Leichtigkeit, die der Erzählung ihren Charme verleiht.

„Schloss Gripsholm. Eine Sommergeschichte“ von Kurt Tucholsky, Rowohlt, 160 Seiten, Taschenbuch 8 Euro

„After the Fall“ von Ben Rhodes

Gedanken zur aktuellen politischen Weltlage – ein Buchtipp von Marco Arellano Gomes

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„After the Fall“ von Ben Rhodes (Foto: Random House)
„After the Fall“ von Ben Rhodes (Foto: Random House)

Dieser Literaturtipp für den Sommer ist keine leichte Kost, aber eine lohnenswerte. Wer nach dem Urlaub mit gewichtigen politischen Argumenten an den Schreibtisch zurückkehren möchte, kommt an diesem Werk kaum vorbei. „After the Fall“ heißt es und stammt von Ben Rhodes, dem einstigen Redenschreiber von US-Präsident Barack Obama. Dieser stellt darin die Frage, wie der Westen in die heutige, missliche Lage geraten konnte. Es fehlte nicht viel und es säße Marine Le Pen statt Emmanuel Macron an der Spitze des französischen Staates; es fehlte nicht viel und ein tölpelhafter Narzisst namens Donald Trump hätte die amerikanische Demokratie mittels eines Putsches aus den Angeln gehoben; und es fehlte nichts, damit der russische Präsident Wladimir Putin einen Angriffskrieg gegen die Ukraine vom Zaun brach.

Wer hat Schuld an diesen Entwicklungen? Wieso gelang es nicht, die Pax Americana – jene für den Westen verheißungsvolle Weltordnung mit Freihandel, Demokratie und Rechtsstaat – als Exportschlager nach 1989 aufrechtzuerhalten? Wie konnte diese Entwicklung in ihr Gegenteil umschlagen? Und welche Rolle spielen hierfür China, Indien, die Türkei, Saudi-Arabien und die Golf-Staaten? Dies sind die Fragen, die sich Ben Rhodes stellt. Besonders lobenswert ist, dass hierbei nicht nur auf die vermeintlich bösen anderen geschaut wird, sondern eben auch auf die eigenen Versäumnisse, Untätigkeiten und Fehlentscheidungen.

„After the Fall“ von Ben Rhodes, Random House, 358 Seiten, 14 Euro. Hinweis: Das Buch ist bisher nur in englischer Sprache erschienen

„Tigermilch“ von Stefanie de Velasco

Teenies auf der Überholspur – ein Buchtipp von Erik Brandt-Höge

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„Tigermilch“ von Stefanie de Velasco (Foto: Kiepenheuer&Witsch)
„Tigermilch“ von Stefanie de Velasco (Foto: Kiepenheuer&Witsch)

Als 2010 Wolfgang Herrndorfs „Tschick“ erschien, war ich überzeugt: So was Schnelles, Fesselndes, sprachlich Fantastisches würde sich so bald nicht wieder lesen. Ich lag völlig falsch. Denn 2013 veröffentlichte die Wahl-Berlinerin Stefanie de Velasco ihren Debütroman „Tigermilch“ – und der hat mindestens genauso sehr in sich. Auch bei de Velasco sind es zwei Teenager, die einen wilden Sommer erleben, allerdings zwei Mädchen, die noch mehr Flausen im Kopf haben als die „Tschick“-Jungs.

Nini (Ich-Erzählerin) und Jameelah sind engste Freundinnen und machen sich Berlin zum Abenteuerspielplatz. Sie haben ihren eigenen Drink (aus Milch, Maracujasaft und Mariacron mixen sie „Tigermilch“) und ihre eigene Sprache (aus „mit Filter drehen“ machen sie „mit Folter drohen“). Allerdings haben sie auch ganz eigene Probleme. Ninis Mutter ist depressiv, ihr Vater meldet sich nicht bei ihr. Und Jameelah droht die Abschiebung in den Irak. Als die beiden dann auch noch Zeuginnen eines Mordes werden, wird ihr Leben vollends auf den Kopf gestellt. De Velasco bietet mit „Tigermilch“ vom ersten bis zum letzten Wort einen Coming-of-Age-Roman, der mich alles andere vergessen ließ: Es zählten nur noch Nini und Jameelah. Großartige Unterhaltung, berührend und beängstigend nah an so vielen Großstadtjugenden unserer Zeit.

„Tigermilch“ von Stefanie de Velasco, Kiepenheuer & Witsch, 288 Seiten, 10 Euro.

„Kafka am Strand“ von Haruki Murakami

Absurd, surreal und einfach schön – ein Buchtipp von Alice von der Laden

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„Kafka am Strand“ von Haruki Murakami (Foto: Dumont)
„Kafka am Strand“ von Haruki Murakami (Foto: Dumont)

Ja, zugegeben „Kafka am Strand“ ist schon 2004 erscheinen. Aber Haruki Murakami ist einer der bekanntesten Autoren und stand schon oft in der Diskussion um den Literaturnobelpreis. Grund genug, eines seiner älteren Werke zu empfehlen, warum? Weil es großartig ist. „Kafka am Strand“ ist dabei drei Erzählsprünge in einem Buch: Ein bisschen Entwicklungsroman, ein bisschen fantastisch und ein Hauch von griechischer Tragödie. Im Laufe der Erzählung finden die Stränge zusammen. Die eine Hauptfigur ist Kafka Tamura. Ein Junge, der mit 15 Jahren von Zuhause wegläuft und in eine einsame Bibliothek flüchtet. Als zweite Hauptfigur etablier Murakami Nakama, einen 60-jährigen Mann, der weder Lesen noch Schreiben, aber mit Katzen reden kann.

Das Buch ist und bleibt dabei ein vielleicht typischer Murakami. Es verliert sich oft in Phantasmen – zum Beispiel wenn es auf einmal Makrelen und Blutegel regnet –, die sich einem nicht sofort erschließen. Aber das ist auch die Stärke des Buches: Es ist ideal, um im Sommer in eine Fantasiewelt abzugleiten und sich zusammen mit Kafka Tamura und Nakama auf die Reise zu machen. Die taz schrieb einst über das Buch, es gehöre zu denen, die man möglichst langsam lesen solle, „vor lauter Angst, dass sie zu schnell zu Ende gehen und dann lange keins wie dieses mehr kommt“.

„Kafka am Strand“ von Haruki Murakami, Dumont, 640 Seiten, 28 Euro.

„Wenn’s einfach wär, würd’s jeder machen“ von Petra Hülsmann

Immer was los – ein Buchtipp von Josefine Touihri

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„Wenn’s einfach wär, würd’s jeder machen“ von Petra Hülsmann (Foto: Lübbe)
„Wenn’s einfach wär, würd’s jeder machen“ von Petra Hülsmann (Foto: Lübbe)

Der Roman „Wenn’s einfach wär, würd’s jeder machen“ handelt von der 27-jährigen Lehrerin Annika Paulsen, die an eine absolute Albtraumschule abgeordnet wird. Dort machen die Schüler alles lieber als Unterricht. Erst nach und nach findet sich Annika mit der neuen Herausforderung ab. Doch da ist noch was. Privat steht eine Entscheidung an zwischen Tristan, ihrer ersten großen Liebe, die Annika schon einmal das Herz gebrochen hat, und Sebastian, dem süßen Handwerker von nebenan, der in Annikas WG regelmäßig zu Gast ist. Autorin Petra Hülsmann beschreibt eindrucksvoll, dass das Leben nicht immer vorgeschrieben laufen muss. Auch wenn es kleine ungeahnte Abzweigungen nimmt, müssen diese nicht zwingend schlecht sein. Annikas Weg jedenfalls ist deshalb so spannend, weil nicht alles nach Plan läuft. Ein wirklich kurzweiliges Lesevergnügen und ein echter Sommer-Buchtipp.

„Wenn’s einfach wär, würd’s jeder machen“ von Petra Hülsmann, Lübbe, 575 Seiten, 11 Euro

„Born a Crime“ von Trevor Noah

Vom Aufwachsen in Zeiten der Apartheid – ein Buchtipp von Felix Willeke

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„Born a Crime“ (zu deutsch „Farbenblind“) von Trevor Noah (Foto: Blessing)
„Born a Crime“ (zu deutsch „Farbenblind“) von Trevor Noah (Foto: Blessing)

Trevor Noah ist in Südafrika geboren, im Township aufgewachsen und mittlerweile ein weltweiter Comedy-Superstar. Seit 2015 moderiert er die US-Late-Night-Show „The Daily Show“ und könnte mit Leichtigkeit eine Story nach dem Motto „Vom Tellerwäscher zum Millionär“ erzählen, doch das tut er nicht. Sein Aufstieg und die Karriere in den USA wird in „Born a Crime“ mit keiner Silbe erwähnt.

Das Buch beginnt mit dem „Immoraliy Act“ (das Unsittlichkeitsgesetz) aus dem Jahr 1927. Er verbot in Südafrika den „außerehelichen Geschlechtsverkehr“ zwischen „einem europäischen Mann“ und einer „eingeborenen Frau“. Als Noah 1984 in Johannesburg geboren wird, ist das Gesetz noch in Kraft, es herrscht Apartheid. Als Sohn einer Xhosa und eines Schweizers ist er das Ergebnis eines Verbrechens – Born a Crime eben. Er erzählt von seiner Kindheit und Jugend in den Townships, von Armut, Hunger und vor allem von der unbändigen Liebe und Stärke seiner Mutter. „Born a Crime“ rührt zu Tränen vor Lachen, vor Trauer und vor Schock.

Es ist keine typische Comedy-Lektüre, wenn Noah von der Frage nach Zugehörigkeit schreibt: Als „mixed“ gehörte er nie zu 100 Prozent zur Black-Community, war kein Asiate und auch kein Weißer. Daher auch der deutsche Titel des Buches „Farbenblind“.Doch bei aller Ernsthaftigkeit, bleiben die komischen Momente nicht aus. Wenn er sich zum Beispiel über gefälschte Sneakers beschwert, bei denen am Adidas-Logo ein Streifen zu viel ist und seine Mutter antwortet: „Lucky you, you got one extra.“ Es ist genau dieser Humor, der „Born a Crime“ so klug, traurig und lustig macht.

„Born a Crime“ (zu deutsch „Farbenblind“) von Trevor Noah, Blessing, 336 Seiten, 20 Euro. Hinweis vom Tippgeber: „Born a Crime“ sollte man unbedingt auf Englisch lesen.

„Sternstunden der Bedeutungslosigkeit“ von Rocko Schamoni

Über das Leben als Wartender und Suchender – ein Buchtipp von Anarhea Stoffel

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„Sternstunden der Bedeutungslosigkeit“ von Rocko Schamoni (Foto: Dumont)
„Sternstunden der Bedeutungslosigkeit“ von Rocko Schamoni (Foto: Dumont)

Für Sonntag gibt es keinen Platz mehr. Weder in seinem mittlerweile stillgelegten Kunststudium, noch im Wartezimmer seines Psychologen. Jeglicher Aufwand ist ihm bereits zu viel, wofür denn auch? Es gibt ja nicht so viel, wofür es sich zu träumen lohnt. Umso einfacher ist es da, sich treiben zu lassen auf den Straßen St. Paulis, zwischen all den Menschen, die genauso überflüssig sind wie er. Wie schnell man sich da verlieren kann, rasch vergeht mal ein ganzer Tag. Erst abends verlässt Sonntag dann wieder das Haus, schlendert rüber zur nächsten Kneipe, um dort dann die Nacht zu verbringen. Und morgen alles wieder von vorn. Wenn Sonntag die Straßen Hamburgs entlangläuft, beschreibt Schamoni auf tragisch komische Weise genau das Lebensgefühl, das Hamburg mit sich bringt. In keinem anderen Buch kann man sich so sehr zu Hause fühlen wie in diesem.

„Sternstunden der Bedeutungslosigkeit“ von Rocko Schamoni, Dumont, 256 Seiten, 10 Euro

„Normale Menschen“ von Sally Rooney

Einfach mal träumen – ein Buchtipp von Katharina Stertzenbach

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„Normale Menschen“ von Sally Rooney (Foto: Penguin Random House)
„Normale Menschen“ von Sally Rooney (Foto: Penguin Random House)

Wer von der britischen Sunday Times als junge Autorin des Jahres ausgezeichnet wird, der muss es drauf haben. Bei Sally Rooney ist das der Fall. Die mittlerweile 31-jährige Irin bekam den Preis 2017 verliehen, genau ein Jahr bevor ihr zweiter Roman „Normale Menschen“ erschien. Das Buch beschreibt die Liebe zwischen Cornell und Marianne. Ein ungleiches Paar aus einer irischen Kleinstadt. Cornell ist der Sport-Star und Marianne die Merkwürdige. Eine Liebe die beide bis in Ihre College-Zeit verbindet und so einige Höhen und Tiefen durchleben lässt.

„Normale Menschen“ ist die perfekte Lektüre für den Sommer. Denn Rooney verliert sich in ihrer Erzählung nicht in tiefen verkopften psychischen Analysen, sondern lässt die Dinge einfach geschehen. Die Figuren werden dabei auch nicht fertig visualisiert, sodass viel Raum für die eigene Fantasie bleibt. Die Stärke des Buches ist es, die Dinge unvorhersehbar und die vielleicht etwas klischeehaft wirkende Liebesgeschichte einfach passieren zu lassen. Genau diese Unverbindlichkeit macht das Buch so stark und lädt zum Träumen ein.

„Normale Menschen“ von Sally Rooney, Penguin Random House, 320 Seiten, 11 Euro

„Just Kids“ von Patti Smith

Von einer Seelenverwandtschaft und dem unbedingten Willen zur Kunst – ein Buchtipp von Karoline Gebhardt

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„Just Kids“ von Patti Smith (Foto: Kiepenheuer&Witsch)
„Just Kids“ von Patti Smith (Foto: Kiepenheuer&Witsch)

Sie wird oft als „Godmother of Punk“ bezeichnet, doch ist Patti Smith viel mehr. Wenn man Wikipedia fragt, wird sie als Singer-Songwriterin, Lyrikerin, Künstlerin, Autorin und Fotografin beschrieben. Doch das, was sie zu der macht, was sie ist, ist ihre Geschichte. Sie wuchs in einem sehr religiösen Umfeld in einem Township im US-Bundesstaat New Jersey auf und zog mit Anfang 20 Jahren nach New York und genau hier beginnt die Erzählung von „Just Kids“. In dem im Jahr 2010 erschienenen Buch beschreibt Smith ihre ersten Jahre in New York und ihre Beziehung zu dem später weltberühmt FotografenRobert Mapplethorpe. Beide sind gleichauf, als sie in den 1960er-Jahren in New York aufeinandertreffen. Sie führen eine Liebesbeziehung, aus der später eine tiefe Freundschaft wird. Zuerst leben beide in Brooklyn und ziehen später ins Chelsea Hotel. Hier lernen sie Größen wie Janis Joplin kennen.

„Just Kids“ ist ein Buch, das von einer Zeit erzählt, die die Musik von heute geprägt hat, wie kaum eine andere. Und nur wenige vermögen es, so davon zu erzählen wie Patti Smith. Doch dabei ist dieser Buchtipp keine Rockmusikerinnen-Biographie. Gespickt von Bildern, Gedichten und Geschichten erzählt es von der tiefen Verbundenheit zweier Menschen, dem unbedingten Willen zur Kunst. Das Buch endet mit dem Tod Mapplethorpes im Jahr 1989. Nur zwei Jahre zuvor protokolliert Smith ein Gespräch zwischen den beiden: „‚Wir hatten nie Kinder‘, sagte er wehmütig. ‚Unsere Arbeit waren unsere Kinder.‘“

„Just Kids“ von Patti Smith, Kiepenheuer & Witsch, 352 Seiten, 20 Euro

„To Shake the Sleeping Self“ von Jedidiah Jenkins

Eine Reise von Oregon nach Patagonien – ein Buchtipp von Noemi Smethurst

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„To Shake the Sleeping Self“ von Jedidiah Jenkins (Foto: Random House)
„To Shake the Sleeping Self“ von Jedidiah Jenkins (Foto: Random House)

Es ist Sommer, DIE Zeit für Fernweh. Man bekommt Lust auf Reisen, neue Menschen und neue Erfahrungen. Wie wäre es also, wenn man einfach mal Jedidiah Jenkins kennenlernt? Der US-Amerikaner hat das gemacht, was in der aktuellen Vanlife-Selbstfindungs-Freiheits-Blase so viele propagieren: Er hat es einfach gemacht. Kurz vor seinem 30. Geburtstag kündigt Jenkins seinen Traumjob, schnappt sich sein Fahrrad und fährt los. Vom US-Bundesstaat Oregon bis nach Patagonien. Ein Trip über mehr als 10.000 Kilometer und fast zwei Jahre.

In seinem Buch lässt er kein Thema aus. Er schreibt über Menschen, Grenzen und Glauben. Beim Lesen kommen einem selbst Fragen in den Kopf, die man mit sich ausmachen muss. Jenkins ist ein Wanderer, dem wir bei seiner Reise zum eigenen Ich zuschauen dürfen. Dabei kommt neben den tiefen Fragen auch die Sehnsucht nach Neuem auf und sicherlich erwischt sich der oder die ein oder andere Leser:in dabei, das Buch kurz wegzulegen und nach Flügen in Richtung der Orte zu suchen, die Jenkins beschreibt.

„To Shake the Sleeping Self“ von Jedidiah Jenkins, Random House, 336 Seiten, ab 13 Euro. Hinweis: Das Buch ist bisher nur in englischer Sprache erschienen


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