Das miefige Zelt, dessen Aufbau Stunden dauert. Die unbequemen und wackeligen Regiestühle. Klöternde Alutöpfe auf dem zischenden Gaskocher. Camping-Urlaub kann herrlich oldschool sein. Muss er aber nicht. Denn mit Glamping gibt’s ja einen neuen Trend
Text: Andreas Daebeler
Beim Glamping wird dem Bedürfnis nach Natur und einem Outdoor-Erlebnis mit der gewissen Prise Luxus entsprochen. Das Kunstwort Glamping besteht aus den beiden englischen Begriffen „glamourous“ und „camping“. Die Idee hat sich in den vergangenen Jahren in der Tourismusbranche etabliert. Glamper lieben es nicht nur ein wenig komfortabler, sondern sie suchen sich auch gern eine Location abseits des Mainstreams. Außergewöhnlich soll es sein.
Safarizelte, Baumhäuser und Strandkörbe
Angesagt sind etwa exotische Behausungen wie zum Beispiel Safarizelte, die in der Zeit der Entdecker unter anderem in Afrika und Indien benutzt wurden. Die modernen und fest installierten Varianten verfügen oft über einen Holzboden und sind mit stylishen Möbeln eingerichtet. Auch Baumhäuser zählen zu den trendigen Übernachtungsplätzen des Glampings. Dazu muss man allerdings schwindelfrei sein.
Romantiker buchen sich einen der liebevoll zurechtgemachten Retro-Camper, die etwa bei Elbe-Glamping in Stove am Strand zu finden sind. Da gibt’s dann gleich auch noch das Hollandrad für die Tour auf dem Deich zu leihen – Nostalgie pur, nur 30 Minuten von Hamburg entfernt. Auch auf dem Dach des Hotels Pierdrei in der HafenCity wird mittlerweile geglampt. In sieben Metern Höhe stehen drei Wohnwagen in der 155 Quadratmeter großen „Camping City“, die ein besonderes Flair haben. Sie sind kunterbunt bemalt mit den Motiven „Flower“ oder „Hippie“, einer ist im Retrolook designt. Alle haben Zugang zu einem gemeinschaftlichen Sanitärbereich mit Warmduschen rund um die Uhr. Danach hat sich schon so mancher Camper auf einem Campingplatz gesehnt. Wer bucht, campt mitten in Hamburg-City.
Darum Glamping
Bereits seit Jahren ist schon das klassische Camping, das Reisen mit dem Wohnmobil, dem Wohnwagen oder dem ausgebauten Campingbus immer angesagter. Vor allem in Pandemiezeiten hat sich dieser Trend noch einmal verstärkt. Man will raus, an der frischen Luft sein, unabhängig reisen, weg vom Massentourismus. Hinzu kommt der Trend des „Cocoonings“, der seit Jahren anhält. Dabei zieht man sich zurück und findet einen Platz für sich selbst. Es ist ein bisschen, als würde man sich „einigeln“ – nur in kuschelig.
Auch nur für eine Nacht
Entgegen dreiwöchiger Campingferien mit Zelt oder Wohnmobil, ist Glamping auch für nur eine oder zwei Nächte begehrt. Ein Wochenendausflug mit Campingflair plus Komfort kommt vielen Menschen gerade recht. Und das Beste: Man braucht nicht mal eine eigene Aus-rüstung zu besitzen, sondern setzt sich einfach in das gemachte (und gemütliche) Nest.
Besonders zu empfehlen für nur eine Nacht mit Outdoor-Feeling und Blick in die Sterne ist der Schlafstrandkorb liv.be mit seiner weichen Matratze als Schlafunterlage. Während des Tages können die Matratzen-Teile zu einer Sitzbank geklappt werden und ein kleiner Tisch bietet Platz zum Abstellen. Der lässt sich mit einem Handgriff entfernen und mit einem weiteren wird die Matratze ausgeklappt zu einem komfortablen Doppelbett. Jetzt heißt es zurücklegen, in den Himmel schauen und genießen. Erste Restaurants, Campingplätze und Hotels in ganz Deutschland bieten schon eine solche Übernachtung in einem Schlafstrandkorb an. Manche stehen direkt am Strand. Zeit für echte Entspannung mit Komfort – eine ganz besondere Art des Glampings.
Glamping@home
Immer mehr Leute nutzen den eigenen Garten zum Aussteigen – gerade in Corona-Zeiten. Wer sich als „Dauer-Glamper“ versuchen möchte, der holt sich den Schlafstrandkorb liv.be nach Hause. Schließlich ist der Korb ein Alleskönner: Tagsüber spielen und relaxen mit den Kindern oder Freunden, abends den Sonnenuntergang genießen und nachts die Sterne bewundern. Outdoor-Bett, Gästezimmer, Picknick- oder Spielplatz – das hat was. Der Strandkorb bietet bei Wind und Wetter blitzschnell ein Dach über dem Kopf. Und das Gefühl von Urlaub. Auch ohne Meer.