Der Altonaer Balkon bietet einen wunderschönen Blick auf den Hafen, über den Fischmarkt hinweg bis zur Köhlbrandbrücke. Hier kann man durch das Grüne spazieren, die großen und kleinen vorbeifahrenden Schiffe zählen und sich auf dem Balkon sonnen. Im Rücken die prachtvoll gebauten Gebäude an der Palmaille, die in der noch prächtigeren Elbchaussee mündet. Sicher lohnt sich auch dorthin ein kleiner Abstecher, aber man bleibt direkt an einem der ersten Häuser hängen, der Kneipe Zum Seeteufel. 27 Quadratmeter vollgepackt mit Seemanns-Charme, maritimen Sammlerstücken und Zigarettenqualm. Letzterer schießt einem schon durch die Eingangstür entgegen, gemeinsam mit einem flotten Spruch der Wirtin Evi.
Zum Seeteufel: Vom Balkon ins Wohnzimmer
Seit 30 Jahren führt Evi die 60 Jahre alte Seemannskneipe schon und längst hat sie einen festen Stamm an Gästen um sich gescharrt. Mit lockerer Laune, viel Herz und bühnenreifen Gesangseinlagen zu den Liedern von Hans Albers unterhält sie die Leute, als wären sie in ihrem eigenen Wohnzimmer. Als die Seemannsschule gegenüber noch existierte, gingen die baldigen Kapitäne hier ein und aus. Angeblich hatten sie sogar einen Schlüssel, um selbst morgens einkehren zu können. Auch die üblichen Hamburger Berühmtheiten ließen sich hier schon für ein paar Getränke nieder, darunter Udo Lindenberg und Otto Waalkes. Zu einem stillen und langweiligen Date kann es in dieser Spelunke kaum kommen. Und wenn man doch kurz Mondscheinromantik und Frischluft braucht, ist der Balkon ja nicht weit entfernt. Dort spiegeln sich nachts die Lichter der Kräne so schön auf dem Wasser.
Hier wird es sicher auch romantisch:
Hamburg datet am Bootshaus Silwar.
Hamburg datet am Falkensteiner Ufer
Hamburg datet im Kaffeegarten Schuldt.
Dieser Artikel ist zuerst in der SZENE HAMBURG 06/2023 erschienen.