„Die Banalität des Bösen fasziniert mich“

Das Duo Engelbach & Weinand hat schwarzen Humor und macht bizarres Theater zum Hamburger Frauenmörder Fritz Honka

Richtig düster müssen die Geschichten sein, damit Regisseur Marcel Weinand anbeißt. Das zeigt die kommende Premiere des Duos: Der Hitchcock-Klassiker „Rebekka“ kommt im Dezember ins Lichthof Theater. „Ich wollte schon immer die morbide Atmosphäre und die verwobene Figurenkonstellation der Hitchcock-Filme für die Bühne adaptieren“, sagt Marcel Weinand.

Ein Wunsch, den er sich jetzt erfüllt, gemeinsam mit seiner Partnerin Eva Engelbach, die das „Grusical“, wie sie es nennt, musikalisch durchkomponiert hat. „Rebekka“ erzählt das Märchen vom sozialen Aufstieg: Mrs. de Winter, bildungslos und ohne Zukunft, wird durch ihre Heirat mit einem Adeligen die neue Hausherrin des Schlosses Manderley. Dieses entpuppt sich als Mausoleum und die Hausdame als böse Saboteurin.

„Skurril“ beschreibt die Inszenierungen der beiden am ehesten. Ihr Rezept: viel Musik, haarsträubende Geschichten getragen von überzogenen Figuren, die mit Ironie und bissigem Humor ausgestattet sind. Augenzwinkernd spielen sie mit dem Bösen. Regie führt Marcel Weinand, der auch auf der Bühne mitwirkt; Eva Engelbach komponiert und begleitet die Aufführungen am Klavier.

In dieser Formation sind sie auch aktuell mit ihrem „Taschenhonka“ unterwegs. Eine 60-minütige Heimoperette für zwei Darsteller, die als schmale Pop-up-Version aus ihrer letzten Ensemble-Produktion „Honka – Frauenmörder von Altona“ entstanden ist. Über zwei Figuren der Heilsarmee erzählen sie von dem Fall Fritz Honka, der in den siebziger Jahren vier Prostituierte in Altona ermordete und die Leichenteile in seiner Wohnung versteckte.

„Die Banalität des Bösen an sich fasziniert mich“, sagt Marcel Weinand, „und die Aufgabe, dies in ein Unterhaltungsformat zu verpacken.“ So ungewöhnlich wie das Stück selbst, so ungewöhnlich sind auch die Spielorte: ein Buchladen, ein Friseursalon oder ein Wohnzimmer.

Text: Hedda Bültmann

Aktuelles Stück des Duos:

  • Taschenhonka: 20.1., Café Parallelwelt (Gärtnerstraße 54), 29.1., Friseursalon Frau Schmidt (Washingtonallee 20)

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