„Im Herzen der Stadt – direkt neben dem Rathaus“, so schreibt der Nica Jazz Club über sich selbst. Seit dem 8. November 2024 ist Hamburg um einen Club reicher. Der neue Jazzclub der Stadt am Alten Wall mit Platz für 300 Gäste auf 400 Quadratmetern will mit über 250 Jazz-Konzerten jährlich eine Lücke in der Hamburger Musikszene schließen. Denn „in der Vergangenheit wurde einstimmig bemängelt, dass in Hamburg ein Jazzclub mit geeigneter Größe und klarer Ausrichtung in attraktiver Lage fehlt“, schreibt das Nica in einer Pressemitteilung. Damit haben sie nicht unrecht. In der Innenstadt veranstaltete lediglich das wesentlich kleinere Cascadas in der Vergangenheit Jazzkonzerte und andere Jazzclubs in Hamburg wie das Birdland, die Halle424 und die JazzHall liegen weit weniger zentral.
Nica Jazz Club: Ein Club, „wie es ihn in Hamburg noch nicht gibt“
Mit seiner Eröffnung wagt sich der Nica Jazz Club in einer Zeit aus der Deckung, in der „viele Leute es sich regelrecht abgewöhnt haben, regelmäßig in den Clubs vorbeizuschauen und sich überraschen zu lassen, wer da spielt“. So formulierte es Kultursenator Dr. Carsten Brosda im Interview mit SZENE HAMBURG. Vor diesem Hintergrund scheint die Eröffnung, des mit 250.000 Euro von der Stadt geförderten Clubs mutig. Doch vielleicht funktioniert es gerade in dem Special-Interest-Bereich des Jazz. Das Line-up zur Eröffnung kann sich dabei durchaus sehen lassen: Mit Größen wie Dee Dee Bridgewater, Theo Crocker, Shalosh und zum Auftakt Richard Bona, setzt das Nica schon zu Beginn auf die Strahlkraft großer Namen. Sie selbst verstehen sich damit auch als ein klassischer Jazzclub, „wie es ihn in Hamburg noch nicht gibt“.
Ein klassischer Jazzclub zu sein, bedeutet für das Nica, dass sie „niederschwellig, persönlich, attraktiv, spannend und lebendig“ sein wollen. So formuliert es die geschäftsführende Gesellschafterin und künstlerische Leiterin Fee Schlennstedt. Schlennstedt selbst ist keine unbekannte in der deutschen Jazzszene. Nach ihrer Tätigkeit als Künstlerische Leiterin auf Schloss Elmau war die gebürtige Hessin in gleicher Funktion auch im renommierten Jazzclub Unterfahrt München sowie dem Quasimodo Berlin aktiv. Seit 2021 entwickelte sie die Idee eines großen Jazzclubs in der Hansestadt, die am 8. November 2024 Realität wurde. Programmatisch setzt der Nica Jazz Club auf einen Mix aus allen Facetten des Jazz, Funk, Soul und Blues. Dazu soll es, wie in Jazzclubs durchaus üblich, Reihen mit Themenschwerpunkten und Wochen-Engagements von renommierten Künstlern geben.