Faire Woche in Hamburg

Foto: Philipp Striegler / philippstriegler.de

Geschäftemacherei, von der alle profitieren – Gibt’s nicht? Gibt’s doch! Wie sie funktioniert, wird bei mehr als 1000 Veranstaltungen erklärt – den Auftakt macht in Hamburg am 14.9. ein Gast aus Thailand

Das große Thema der Fairen Woche 2016: „Fairer Handel wirkt“. Irgendwie logisch, aber irgendwie auch ganz schön kompliziert, denn: Was genau ist eigentlich „fair“? Was sind „angemessene Preise“? Und wie ist es zu schaffen, dass Verbraucher bereit sind, diese auch zu zahlen? Das und noch viele weitere Fragen werden im Rahmen der über 1000 Veranstaltungen erörtert, diskutiert und analysiert.

Was den Besuchern bundesweit und natürlich auch in Hamburg vermittelt werden soll, deutet Dr. Anke Butscher, Vorstandsmitglied vom Aktionsbündnis „Hamburg mal fair“, an: „Die Welt wächst zusammen, der globale Handel und Reichtum nehmen zu. Doch die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößert sich weltweit zwischen den Ländern des globalen Nordens und Südens, zunehmend auch innerhalb der Länder.“ Die Ursachen hierfür seien vielfältig: Kriege, Klimawandel, fehlende staatliche Strukturen – alles Faktoren, die fairen Handel erschweren. Dennoch gebe es Möglichkeiten, in schwierigen Zeiten einander nicht aus den Augen zu verlieren. Einander, das heißt: Erzeuger und Konsumenten.

In der Fairen Woche wird über eine bessere Zusammenarbeit referiert, beispielsweise, was die beiden großen Handelsfelder Reis und Bananen angeht. Die Weltläden in Ottensen und Harburg haben am 14. September (14 bis 19 Uhr) Vitoon Panyakul von der Fair-Handels-Organisation GreenNet aus Thailand zu Gast. Und im Weltladen Bergedorf beginnt am 16. September eine ganze Aktionswoche zum Thema „Banane“, im Rahmen eines Gesprächsabends mit Mitgliedern von Urocal, einem Kleinbauernverband aus Ecuador.

Es wird also debattiert – mit bestenfalls vielen Beteiligten. Wann sonst erhalten Verbraucher die Chance, Produkte und die Menschen dahinter so gut kennenzulernen, dass sie ihr Kaufverhalten grundlegend ändern können: Weg vom schlichten Genuss, hin zum – genau – Fairplay.

Text: Erik Brandt-Höge
Foto: Philipp Striegler / philippstriegler.de

Veranstaltungen: 14.–30.9.; www.faire-woche.de

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