Im Rahmen der Langen Nacht der Literatur wurden am 5. September 2022, erstmals drei Buchhandlungen mit dem Hamburger Buchhandlungspreis ausgezeichnet. Die Preise gingen nach Hamm, Harburg und Eimsbüttel
Text: Katharina Stertzenbach
Seit 2014 verleiht die Behörde für Kultur und Medien alle zwei Jahre den Hamburger Buchhandlungspreis an besonders engagierte, inhabergeführte Buchhandlungen. Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien, betrachtet den Preis als „ehrenwerten Wanderpokal“ und fügt hinzu: „Der Buchhandlungspreis zeigt, wie lebendig die Orte der Literatur in den Hamburger Stadtteilen sind. Wir möchten mit der Auszeichnung ein Zeichen setzen und die wichtige Arbeit würdigen, die jede:r Buchhändler:in täglich leistet bei Lesungen und als kultureller Herzensort ihrer Stadtteile.“
Höhepunkt der Langen Nacht der Literatur
Zum feierlichen Höhepunkt der Langen Nacht der Literatur 2022 wurden am 5. September in der Hamburger Kunsthalle die „Buchhandlung am Sand“, die „Buchhandlung Seitenweise“ und der „Buchlanden Osterstraße“ mit dem Hamburger Buchhandlungspreis ausgezeichnet und erhielten ein Preisgeld 4.000 Euro. Bis in den späten Abend wurden die Preisträger:innen von zahlreiche Buchhänderler-Kolleg:innen, Literaturexpert:innen und Gästen gefeiert.
Die Jury
Die Jury des Hamburger Buchhandlungspreises, bestehend aus Thomas Andre (Hamburger Abendblatt), Daniela Dobernigg (cohen + dobernigg Buchhandel, Preisträgerin 2021), Dr. Antje Flemming (Behörde für Kultur und Medien), Volker Petri (Börsenverein des deutschen Buchhandels), Prof. Dr. Rainer Moritz (Literaturhaus Hamburg), Frauke Untiedt (Bücherhallen Hamburg) und Katja Weise (NDR Kultur), hatte zehn Buchhandlungen nominiert. Entschieden hat sich die Jury erstmals für drei Preisträger:innen.
Drei kulturelle Herzensorte ausgezeichnet
Die Buchhandlung Seitenweise in Hamm ist eine kleine, feine Buchhandlung und aus dem Stadtteil nicht mehr wegzudenken. Unweit der S-Bahn Hasselbrook führt Alexandra Kröger seit 2020 diese Institution im Stadtteil. Trotzdem sind ihre Vorgängerinnen Beatrix Holtmann und Elke Ehlert nicht weg. Sie stehen immer noch regelmäßig hinter dem Ladentisch.
Die Buchhandlung am Sand in Harburg wird seit rund 20 Jahren von Katrin Schmitt und ihrem Mann Georg geführt. In der Hölertwiete haben die beiden und ihr engagiertes Team seit 2020 sogar noch mehr Platz. Der Laden wurde vor zwei Jahren um 150 Quadratmeter, einen ebenerdigen Eingang und eine zweite Kasse erweitert.
„Lesen fängt links an“ ist Motto und Auftrag zugleich für den Buchladen Osterstraße in Eimsbüttel. Seit 1978 ist die Buchhandlung Treff- und Anlaufpunkt für politische Literatur, auch über Eimsbüttel hinaus. Wie auch die Buchhandlung am Sand und die Kolleginnen in Hamm war die Pandemie keine einfache Zeit für das Trio um Torsten Meinicke, Ute Meyer und Bettina Wittich. Aber da geht es ihnen, wie vielen und sie selbst sagten 2021 Frei nach Giuseppe Tomasi di Lampedusa: „Alles muss sich ändern, damit alles so bleibt, wie es ist.“