Museum am Rothenbaum: Kulturelles Forschen im Wandel der Zeit
Das „Museum am Rothenbaum. Kulturen und Künste der Welt“, kurz „MARKK“, beschäftigt sich seit jeher mit der Vielfalt menschlicher Lebensweisen und ist damit gleichzeitig untrennbar von den herrschenden gesellschaftspolitischen Umständen. Wie können ethnologische Themen im Zeitalter von Globalisierung und Migration adressiert werden? Und wie kann die Auseinandersetzung mit dem eigenen kolonialen Erbe gelingen? Diese und weitere Fragen stehen hinter dem noch jungen Namen MARKK. Die Ethnologin Barbara Plankensteiner, die 2017 die Leitung des Museums übernahm, hat mit der Namensänderung eine neue Phase der Umstrukturierung eingeläutet. Seitdem ist die Beschäftigung mit der eigenen Vergangenheit ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit des Museums, das sich als reflexives und diskursives Forum rund um die kulturellen Facetten von Mensch und Gesellschaft versteht.
Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr, Do 10-21 Uhr, Rothenbaumchaussee 64 (Rotherbaum)
Auswanderermuseum BallinStadt: Aufbruch in eine neue Welt
In den ehemaligen Auswandererhallen auf der Veddel werden seit 2007 die Geschichten und Gesichter hinter den Auswanderungen nach und von Hamburg aus präsentiert. So stellt das Auswanderermuseum BallinStadt die Erlebnisse derjenigen Menschen in den Mittelpunkt, für die Hamburg ein Symbol des Aufbruchs in ein neues Leben war und ist. Namensgeber des Museums ist der bekannte Hamburger Reeder Albert Ballin (1857–1918). Als Generaldirektor der Hamburg-Amerikanische-Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (HAPAG) fasste Ballin 1901 den Entschluss, eine Zufluchtsstätte für Auswanderer auf der Zwischenstation ihrer Reise in die Neue Welt zu schaffen. Auf drei Häuser der einstigen Auswandererhallen verteilt sich heute die Ausstellungsfläche des Museums. Dabei befasst sich jedes Haus mit einem bestimmten Thema rund ums Auswandern.
Öffnungszeiten: Di-So (1. März bis 31. Oktober) 10-18 Uhr, Di-So (1. November bis 29. Februar) 10-16.30 Uhr, Veddeler Bogen 2 (Veddel)
Museum für Kunst und Gewerbe: Kunst, Kultur und Diskurs
Mit seiner umfangreichen Sammlung und regelmäßig wechselnden Sonderausstellungen fordert das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) Besuchende heraus, die Gestaltung der Welt zu hinterfragen und neu zu denken. Dabei zählt das Museum zu einem der wichtigsten Häuser für Kunst und Design in Europa. Seit 1877 befindet sich das MK&G in dem imposanten Gebäude am Steintorplatz, direkt gegenüber vom Hamburger Hauptbahnhof. Gegründet wurde es mit dem Ziel zu inspirieren und Beispiele menschlicher Kreativität und das damit verbundene Wissen mit möglichst vielen Menschen zu teilen. Dieses Ziel verfolgt das Museum unter anderem mit seiner umfangreichen Sammlung. Diese reicht von der Antike bis zu Innovationen der Gegenwart und umfasst den europäischen, ostasiatischen und islamisch geprägten Kulturraum. Zur Sammlung des MK&G zählt etwa Kunsthandwerk, Plakatkunst, Fotografie, Mode, Musikinstrumente und vieles mehr.
Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr, Do 10-21 Uhr, Steintorplatz (St. Georg)
Archäologisches Museum Hamburg: Steinzeit hautnah
Woher kommen wir? Wohin entwickeln wir uns? Das sind die Fragen, die das Archäologische Museum Hamburg (AMH) in Harburg in den Fokus nimmt. Dabei setzt die Dauerausstellung des Museums auf einen interaktiven Ansatz und animiert dazu, sich auf Entdeckungsreise zu begeben. So ist die Ausstellung in sechs Themengebiete aufgeteilt, die das tägliche Leben der Frühzeit bis in die Gegenwart bestimmen: Werkstoffe, Innovation, Mobilität, Nahrung, Gewalt, Tod. Auf eine kreative Weise werden immer wieder Verbindungen von Frühzeit und Gegenwart hergestellt. Dabei unterscheidet sich das AMH in diesem Sinne von klassischen Museen: Hier ist Anfassen und Entdecken ausdrücklich erwünscht. Vor allem dieser Aspekt macht das Museum besonders für Familien mit Kindern zu einem idealen Erlebnis- und Entdeckungsort, an dem man jede Menge über unsere Vorfahren erfahren und lernen kann.
Öffnungszeiten: Di-So 10-17 Uhr, Museumsplatz 2 (Harburg)
Altonaer Museum: Erlebbare Stadtteilgeschichte
Gegründet wurde das Altonaer Museum im Jahr 1863, als der heutige Hamburger Stadtteil Altona noch zum dänischen Staatsverband gehörte. Heute ist das Haus eines der größten Regionalmuseen in Deutschland. Es bietet Einblick in die Geschichte und Entwicklung des heutigen Hamburger Stadtteils Altona und in die Kulturgeschichte Norddeutschlands. Neben den ständigen Ausstellungen mit historischem Blick gibt es immer wieder wechselnde Schauen, zum Teil auch mit aktuellen Bezügen. Ein besonderes Highlight im Altonaer Museum ist das Kinderbuchhaus. Als einer der wenigen Orte in Deutschland, an denen Originalillustrationen aus Kinder- und Jugendbüchern zu sehen sind, versteht es sich als ein Ort lebendiger Buchkultur und als Forum lokaler Illustrationskünstlerinnen und -künstler. Zudem bietet das Kinderbuchhaus auch ein Werkstattprogramm für Kinder sowie Fortbildungen für Erwachsene an.
Öffnungszeiten: Mo, Mi-Fr 10-17 Uhr, Sa + So 10-18 Uhr (Kinderbuchhaus abweichend), Museumstraße 23 (Ottensen)
Museum der Natur: Reise durch die Tierwelt
Vom riesigen Walskelett bis hin zum winzigen Insekt lassen sich hier Tiere aus der ganzen Welt in allen Größen, Formen und Farben entdecken. Auf 2000 Quadratmetern finden sich zahlreiche faszinierende Tierpräparate von Bären, Tigern, Krokodilen und vielen mehr. Im Museum der Natur können Besuchende die Tiere ganz genau unter die Lupe nehmen. Der Eingangsbereich befasst sich dem Zeitalter des Menschen, in der Fachsprache auch „Anthropozän“ genannt. Hier zeigt die Ausstellung, wie groß der Einfluss des Menschen auf die Umwelt und die Lebensräume von Tieren ist. Außerdem gehören zum umfangreichen Angebot des Museums wechselnde Sonderausstellungen zu aktuellen Themen, Vorträge, Veranstaltungen und vielfältige Vermittlungsprogramme. Und das Beste: Der Eintritt ist kostenlos.
Öffnungszeiten: Di-So 10-17 Uhr, Bundesstraße 52 (Rotherbaum)
Museum der Arbeit: Industriekultur sichtbar machen
Wie kein anderer Ort präsentiert das Museum der Arbeit in Barmbek-Nord die Industrie-, Technik- und Sozialgeschichte Hamburgs. In verschiedenen Ausstellungsräumen können Besucherinnen und Besucher erfahren, welche Auswirkungen die Industrialisierung und die daraus resultierenden Veränderungen auf die Menschen, die Gesellschaft und die Natur hatten. Veranschaulicht wird dieser industrielle Wandel zum Beispiel in der Druckerei, dem Handelskontor oder in der Metallwerkstatt. Das Museum befindet sich auf dem ehemaligen, unter Denkmalschutz stehenden, Fabrikgelände der New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie von 1871. Hier ist die Industrialisierung noch förmlich zu spüren. Im Erdgeschoss und im ersten Stockwerk der alten Fabrik sind die Ausstellungen zu sehen. Zudem befindet sich im Torhaus die Steindruckerei des Museums, die man ebenfalls besuchen kann. Auch das Stadtteilkulturzentrum ist auf dem Gelände beheimatet, um genauer zu sein in der alten „Zinnschmelze“, nach dem das Stadtteilkulturzentrum auch benannt wurde.
Öffnungszeiten: Mo 10-21 Uhr, Mi-Fr 10-17 Uhr, Sa-So 10-18 Uhr, Wiesendamm 3 (Barmbek-Nord)
Das Speicherstadtmuseum: Zeitreise durch die Speicherstadt
Die Speicherstadt ist eines der beliebtesten Touristenziele der Stadt. Wo sich heute Reisegruppen auf dem Kopfsteinpflaster ihren Weg durch das imposante Backstein-Areal bahnen, machten siche einst Lagerhalter auf den Weg zur Arbeit. In dem über 100 Jahre alten Speicherblock L befindet sich heute das kleine Museum. Seinerzeit war der Block Lagerplatz für Handelsgüter und vor allem Arbeitsplatz für die Lagerhalter des Hamburger Hafens, die sogenannten Quartiersleute. Ihre Arbeit, die man als Speicherarbeit bezeichnet, bildet den ersten Schwerpunkt der Ausstellung. Historische Fotos und Illustrationen veranschaulichen, wie die Güter in den Speichern gelagert und von Quartiersleuten für den Import präpariert wurden. So verwendeten sie bei ihrer Arbeit zum Beispiel Probestecher zum Bemustern der Waren in den Säcken oder Griepen und Handhaken zum Greifen der Packstücke. All diese Arbeitsgeräte kann man im Museum bestaunen.
Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-17 Uhr, Sa-So 10-18 Uhr, Am Sandtorkai 36 (HafenCity)
Deichtorhallen: Ein Blick durch die Linse
Museum für Hamburgische Geschichte
Das Museum für Hamburgische Geschichte ist bis mindestesn 2028 wegen Umbau- und Renovierungsarbeiten geschlossen
Früher fuhren hier Züge, danach gab es einen Markt und seit 1989 sind die Deichtorhallen eines der großen Ausstellungshäuser für zeitgenössische Kunst und insbesondere Fotografie in Europa. Mit seinen rund 10.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche teilen sich die Deichtorhallen in drei Ausstellungsorte auf. Das Haupthaus, die Halle für aktuelle Kunst, zeigt in Großprojekten künstlerische Positionen der Gegenwart und ist die größte zusammenhängende Ausstellungsfläche für zeitgenössische Kunst in Europa. Dazu kommt das Haus der Photographie, das seit 2021 grundlegend und noch bis voraussichtlich 2027 saniert wird und seine Schauen der internationalen zeitgenössischen Fotografie ins Phoxxi, das sich ebenfalls auf dem Museumsgelände befindet, ausgelagert hat. Seit 2011 gehört zudem die Sammlung Falckenberg in den Phoenix Fabrikhallen in Hamburg-Harburg zu den Deichtorhallen. Diese zeigt die Privatsammlung von Harald Falckenberg (1943–2023). Damit liegt hier der Fokus auf deutscher und amerikanischer Gegenwartskunst ab den 1980er-Jahren.
Öffnungszeiten: Haus für Aktuelle Kunst & Phoxxi: Di-So 11-18 Uhr, Deichtorstraße 1-2 (Hamburg-Altstadt); Sammlung Falckenberg; Sa&So 12-17 Uhr, Wilstorfer Str. 71 (Harburg)
Kunsthaus Hamburg: Raum für das Heute
Während einige Hamburger Museen sich auf Alte Meister und Etabliertes spezialisiert haben, spielt auch die zeitgenössische Kunst ein Rolle im Kulturleben der Stadt. Im Kunsthaus Hamburg gibt es auf rund 500 Quadratmetern in der ehemaligen Markthalle zwischen Hauptbahnhof und Deichtorhallen jährlich fünf bis acht wechselnde Ausstellungen: mal Einzel-, mal Gruppenausstellungen, meist mit dem Fokus auf aktuelle bildende Kunst. Seit 1962 existiert das Haus, das sich der Nachwuchsförderung verschrieben hat – und sich auch als ein Ort der Kommunikation und als Diskussionsplattform für aktuelle gesellschaftsrelevante Fragen versteht. Mittlerweile konzertieren sich die Ausstellungen auch nicht mehr nur auf Hamburger Kunstschaffende, sondern öffnen sich immer mehr der internationalen Kunstszene.
Öffnungszeiten: je nach Ausstellung unterschiedlich, Klosterwall 15 (Hammerbrook)
Die Hamburger Museen öffnen ihre Türen
Am 31. Oktober aka Reformationstag können zahlreiche Museen in der Stadt bei der Aktion #seeforfree kostenlos besucht werden