Zuerst die gute Nachricht: Die Hamburger Tafel feiert 30-jähriges Jubiläum. Nach dem Tod ihres Ehemanns im Jahr 1993 brauchte Annemarie „Ami“ Dose eine Beschäftigung, um ihre Trauer zu bewältigen. Bridge spielen oder Kaffeekränzchen halten war nichts für sie, also sammelte sie in einem Korb nicht verkauftes Brot und verteilte es an bedürftige Menschen. 1994 folgte die Gründung der Hamburger Tafel. Aus Doses Brotkorb-Idee entwickelte sich mit der Zeit ein große Hilfsorganisation.
Hamburger Tafel: Neue Spender gesucht
Aktuell werden pro Woche 90 Tonnen Lebensmittel von Lebensmittelgeschäften abgeholt und an soziale Hilfseinrichtungen geliefert. Weil Lebensmittel aber durch die Inflation teurer geworden sind, kaufen viel mehr Menschen vergünstigte Lebensmittel, deren Haltbarkeitsdatum nicht mehr lange gültig ist. Rein wirtschaftliche Unternehmen haben diesen Markt ebenfalls für sich entdeckt und sorgen dafür, dass der Hamburger Tafel Lebensmittel entgehen – die Spenden sind etwa um dreißig Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig steigt die Zahl der hilfebedürftigen Menschen in Hamburg weiter.
Um der Spendennot entgegenzuwirken, sucht die Tafel intensiv nach neuen Spendern aus der Lebensmittelherstellung, Lebensmittelindustrie und Lebensmittellogistik, die größere Mengen an die Tafel spenden können. Hierfür wurden auch zwei rampenfähige Lkws angeschafft, um eine schnelle Verladung der Lebensmittel zu garantieren. Außerdem ist die Tafel auf noch mehr Hilfe aus der Öffentlichkeit angewiesen: etwa durch Geld- oder Lebensmittelspenden, ehrenamtliche Helfer, mehr Fördermitglieder, die eine beständige finanzielle Unterstützung sichern, sowie Kontaktvermittlungen zu potenziellen Spendern.
Dieser Artikel ist zuerst in SZENE HAMBURG 11/2024 erschienen.