Die Idee ist so sozial wie nachhaltig: Menschen aus gesellschaftlichen Randgruppen ernten Äpfel, die ansonsten ungenutzt blieben. Das Obst wird zu Säften und Schorlen verarbeitet, an Privathaushalte, Restaurants und Cafés verkauft. Dadurch können Arbeitsplätze gesichert und weitere geschaffen werden. Umgesetzt wird all das seit mehr als zehn Jahren von Das Geld hängt an den Bäumen, einer gemeinnützigen Hamburger GmbH, dessen Geschäftsführerin Nancy Menk ist. Seit 2016 ist sie dabei, war von Beginn an Feuer und Flamme. „Ich habe mein Herz schnell an alle, die dahinterstecken, verloren. Es ist einfach wichtig, Personen, an die oft nicht geglaubt wird, ja, die in der Gesellschaft nicht selten vergessen werden, eine Stimme zu geben und sie in Arbeit zu bringen.“
„Dass es bei uns ganz anders ist, macht mich stolz.“
Heute ist Menk eine von 20 Mitarbeitenden bei Das Geld hängt an den Bäumen. Fast die Hälfte von ihnen hat eine anerkannte Schwerbehinderung. Zum Vergleich: Gesetzlich auferlegt wird Unternehmen, dass fünf Prozent ihrer Belegschaft Menschen mit Behinderung sind – „und das schaffen gerade mal knapp 40 Prozent“, sagt Menk, „viele zahlen stattdessen eher Ausgleichsabgaben. Dass es bei uns ganz anders ist, macht mich stolz.“
Geschäftsführung bedeutet in Menks Fall übrigens keine schlichte Schreibtischtätigkeit. Natürlich kümmert sie sich darum, dass Das Geld hängt an den Bäumen Bestand hat, speziell in Krisenzeiten. Aber sie ist auch unterwegs, in privaten Gärten und auf Streuobstwiesen, um bei der Ernte zu helfen oder Neues anzulegen. Auch bei der späteren Auslieferung hilft sie. Und Menk vermittelt. Das Geld hängt an den Bäumen organisiert Teambuilding-Events in der Natur, um Barrieren abzubauen – im sozialen wie im nachhaltigen Bereich.
