Alexander Marcus: „Hater kommen nur bei Erfolg“

Ob Alexander Marcus seine Electro-Schlager ernst meint? Gegenfrage: Wer kann Lieder wie „Pitschi Pitschi Popo“ und den „Hawaii Toast Song“ nicht ernst nehmen? Eben! Ein Kurzinterview vor seiner Show beim Stadtpark Open Air am 28. Juni 2025
Ein Bild spricht für sich: Electro-Schlager-Künstler Alexander Marcus (©Landry)

SZENE HAMBURG: Alexander Marcus, das massentaugliche Vermengen von Schlager und Electro gelingt dir seit fast zwanzig Jahren. Erinnerst du dich, wann du erstmals dachtest: Dieser Stilmix wird ein Hit?

Alexander Marcus: Ich hatte von Anfang an ein sehr gutes Gefühl – aber vorher auch schon an Musik, die ich gemacht hatte, geglaubt, und da hatte es nicht funktioniert. Daher war ich sehr vorsichtig mit meinem Optimismus. Als dann aber das zweite Video rauskam, das zu „1, 2, 3“, und die ersten Menschen Alexander-Marcus-T-Shirts kauften, war ich mir doch ziemlich sicher. Was auch noch ein Indiz dafür war, dass es klappt, waren die vielen Hater, die damals online über mich herfielen. Hater kommen ja nur bei Erfolg.

„Überlebt den Sommer nicht“: Alexander Marcus wurde als One-Hit-Wonder totgesagt

Ganz am Anfang der Alexander-Marcus-Karriere gab es tatsächlich Gegenwind – auch von den Fans von Jan Delay, in dessen Vorprogramm du 2008 spieltest. Hat dich das beängstigt oder dachtest du: Die Leute werden dich und deine Musik schon noch kapieren und lieben lernen?

Oh, das hatte ich schon ganz verdrängt. Das hat mich deswegen nicht beängstigt, weil ich kurz vorher im Vorprogramm der Synth-Pop-Band And One das Vorprogramm bestritten hatte, und dagegen war der Auftritt bei Jan Delay das reinste Zuckerschlecken. Ehrlich gesagt, hat mir das sogar Spaß gemacht. Ich meine, natürlich ist es nicht schön, ausgebuht oder beworfen zu werden, aber diese krassen negativen Emotionen, die ich da bei bestimmten Leuten anscheinend ausgelöst habe, nur weil ich deren Vorstellungen nicht entsprach , da musste ich teilweise fast lachen auf der Bühne.

Ich probiere, mich nicht zu sehr dem Zeitgeist anzubiedern

Alexander Marcus

Bald darauf ging es steil bergauf, Fanscharen bildeten sich, die Auftrittsorte wurden größer und größer. Ist Alexander Marcus auch ein Höher-Schneller-Weiter-Typ oder hätte es für dich gar nicht unbedingt so rasant nach oben gehen müssen?

Ich glaube, das wirkt nur von außen betrachtet so, dass das so schnell ging. Ich hatte ja vorher schon Musik gemacht, auch Gigs gehabt, und die ersten richtigen Alexander-Marcus-Konzerte hatten teilweise nur 500 Besucher. Alle Experten sagten damals, dass Alexander Marcus ein One-Hit-Wonder wäre, das den Sommer 2008 nicht überlebt. Aber meine bekanntesten Songs wie „Hundi“ und „Hawaii Toast Song“ sollten erst noch kommen.

Denkst du eigentlich, die Marcus’sche Kunst hat ein Haltbarkeitsdatum?

Das ist ’ne gute Frage. Ich probiere auf jeden Fall, möglichst zeitlose Musik zu machen und mich nicht zu sehr dem Zeitgeist anzubiedern. Das fällt mir mittlerweile auch sehr leicht, weil ich nämlich null Ahnung habe, was gerade so in den Charts abgeht, da habe ich die Connection schon vor Jahren verloren. Allerdings denken Leute, die heutzutage alte Clips von mir plötzlich bei TikTok zum ersten Mal entdecken, das sei aktuelles Zeug. Das finde ich natürlich cool.

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