„Kings Land“: Ernten und Säen


„King’s Land“ ist ein meisterhaft inszenierter Western, der in den Weiten Jütlands spielt, mit einem mitreißenden Mads Mikkelsen („Der Rausch“) und einem fiesen Simon Bennebjerg
Ludvig (Mads Mikkelsen) versucht die Weiten der jütländischen Heide urbar zu machen (©Zentropa/Henrik Ohsten)
„King’s Land“, ab dem 6. Juni 2024 im Kino (©Zentropa)

Der vorläufige Film des Jahres 2024 kommt aus Dänemark und heißt im Original „Bastarden“. Die Hauptfigur, der gestandene Kriegsveteran Ludvig Kahlen (Mads Mikkelsen), resultierte nämlich aus dem amourösen „Fehltritt“ eines Edelmannes mit einem Hausmädchen. Nun spricht Kahlen am dänischen Königshof vor, um endlich den Adelstitel zu erlangen, der ihm nie vergönnt war. Dafür will er die scheinbar unmögliche Aufgabe meistern: Die sandigen Weiten der jütländischen Heide urbar zu machen. Er hat zwei Säcke mit importierten Setzlingen zum Anbau dabei. Die bis dato unbekannten Knollen hören auf den Namen „Kartoffel“. Kahlen fängt buchstäblich bei null an: Nur mit einem Handbohrer bewaffnet, nimmt er bei Wind und Wetter unermüdlich Bodenproben, bis er schließlich einen geeigneten Ort gefunden hat. Dieser grenzt unglücklicherweise direkt an die Ländereien des lokalen Tyrannen Frederik de Schinkel (Simon Bennebjerg). Dem adeligen Scheusal ist das Treiben des wackeren Pioniers ein Dorn im Auge. So entspinnt sich ein erbittertes Duell zweier unerbittlicher Männer, von denen einer dank seiner Abstammung am längeren Hebel sitzt. Doch gegen den starrköpfigen, von seiner Mission besessenen Kahlen ist kein Heidekraut gewachsen …

Grandios in King’s Land: Mads Mikkelsen

Seit er 2006 in „Casino Royale“ als „Le Chiffre“ blutige Tränen vergoss, wird Mads Mikkelsen in Hollywood vorwiegend als Bösewicht besetzt. Anders in seiner dänischen Heimat: Hier darf er auch Alphamännchen mit intaktem Moral-Kompass verkörpern. Als sein bitterböser Gegenpart brilliert Mikkelsens Landsmann Simon Bennebjerg, der dem Film einige Szenen beschert, die hart an der Grenze des Erträglichen sind. „King’s Land“ ist ein großartig besetztes, meisterhaft ins Bild gesetztes Drama über menschliches Streben und Scheitern, angeführt von einem Mads Mikkelsen auf der absoluten Höhe seines schauspielerischen Schaffens. Regisseur Nikolaj Arcel gelingt ein packender Spagat zwischen glaubhaftem Historiendrama und „nordischem Western“ – und obendrein der kurzweiligste Film über Kartoffel-Anbau seit „Der Marsianer“.

„Kings Land“, Regie: Nikolaj Arcel. Mit Mads Mikkelsen, Amanda Collin, Simon Bennebjerg. 127 Min. Ab dem 6. Juni 2024 im Kino

Hier gibt’s den Trailer zum Film:

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Dieser Artikel ist zuerst in SZENE HAMBURG 06/2024 erschienen.

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