Vol. 3: Eine sommerliche Kulturwoche voller Ideen

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Foto: Andreas Hornoff

Damit die Woche gut im Voraus geplant werden kann, gibt es hier eine Auflistung an Highlights, die diese Woche im Rahmen des Kultursommer Hamburgs stattfinden

Text: Henry Lührs

Der Kultursommer Hamburg bietet über vier Wochen mehr als 1300 Veranstaltungen in der ganzen Stadt verteilt an. Damit da nicht der Überblick verloren wird, haben wir uns durchs Programm gelesen und empfehlen hier tägliche Events in der Vorschau, damit die Woche mit Calls, Kindern und kleinen Katastrophen gut geplant, genossen und vieles mitgenommen werden kann!

02. August 2021

Die Sommerferien in Hamburg sind schon fast wieder vorbei. Aber für die Kleinen gibt es gute Neuigkeiten: Die Spielzeit des Kidskinos im Sternschanzenpark ist gerade erst angelaufen. Vom 01. bis zum 16. August gibt es hier täglich zwei Open-Air Filme für Kinder ab sechs Jahren. Mit einer tagestauglichen LED-Leinwand wird auch vor Sonnenuntergang der volle Kinogenuss erreicht. Guter aber kindgerechter Sound wird den Kids per Funk-Kopfhörer direkt auf die Ohren geschickt. Eltern können ihre Lieblinge entspannt vom Café Bereich aus im Blick behalten. Strandliegen stehen bereit.

Am Montag läuft um 15 Uhr „Tabaluga – Der Film“ und um 17 Uhr „Die Heinzel – Rückkehr der Heinzelmänner“Der Eintritt ist im Rahmen des Kultursommer Hamburg für Kinder und Erwachsene kostenlos.

03. August 2021

Am Dienstag und am Mittwoch sticht der historische Alsterdampfer „St.Georg“ für mehrere kleine Rundfahrten auf der Alster in See. An Bord sind Künstler, Autoren und die verschiedensten Geschichtenerzähler. Unter dem Motto „Auf Kurzreise mit..“  werden die Passagiere in den Sog von Kurzgeschichten und Romanen gezogen.

Das Literaturhaus holt am Dienstag die Schriftstellerin Simone Buchholz und den Hamburger Schule-Sänger Bernd Begemann an Bord. Die beiden kennen sich seit 23 Jahren und haben eine gemeinsame Geschichte mit im Gepäck. Mit Erzählung und Musik steuern die beiden auf große Emotionen und viel Pathos zu. Los geht es um 15 Uhr beim Anleger Jungfernstieg. Tickets gibt es ab acht Euro.

04. August 2021

Welche Figur oder welchen Charakter verkörpern Frauen auf der Bühne, wenn es keine literarische Vorgabe gibt? Dieser Frage ist die Tänzerin, Musikerin, Choreografin und Allroundkünstlerin Katharina Oberlink nachgegangen und hat geforscht: Im Rahmen ihres Rechercheprojekts etablierte sie einen künstlerischen und performativen Raum der weiblichen Vernetzung. Daraus hervorgegangen ist die Tanz- und Performancegruppe „Performing Females“. Tänzerinnen aus Hamburg, Burkina Faso und Indonesien erarbeiten künstlerisch neue Narrative und Darstellungsformen der Frau im Kontext der Kulturindustrie.

Solidarität und geballte female power kommt mit der Performing Females Wonder Show am Mittwoch auf die Open Air Bühne im Hinterhof der WIESE Genossenschaft. Katharina Oberlink selbst, sowie Viola Heuss und Lia Anahita werden für eine Stunde Einblicke in ihre Ideen, Utopien aber vor allem ihre Kunst geben. Los geht es um 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.

05. August 2021

In der „Elbphilharmonie der Herzen“, der Barboncino Zwölphi im Obergeschoss des Golden Pudel Clubs, gibt es im Rahmen des Kultursommers feinste Beats und spannende Lesungen auf die Ohren. Bis zum 22. Augst lädt die Bar im Hamburger Szene-Club für die FKK – Funkhörer Kopf Kultur an ihren sogenannten „Golden Pudel Beach“ ein.

Der Donnerstagabend beginnt elektronisch mit DJane Moira. Im Anschluss kommen zwei Hamburger Kultfiguren vorbei: Rocko Schamoni und Gereon Klug. Beide kennen sich und den Pudel Club ewig. Rocko Schamoni war Anfang der 90er sogar Mitbegründer des ersten Pudel Clubs, damals noch in einer leerstehenden Kneipe. Er ist außerdem Musiker, Schauspieler, Künstler und vieles mehr. Wem das immer noch nichts sagt, dem helfen vielleicht  die Bandnamen Studio Braun oder Fraktus auf die Sprünge. Gereon Klug ist Tourmanager  beider gewesen, hat den Hamburger Plattenladen Hanseplatte gegründet und ausserdem stammt der Deichkind-Hit „Leider Geil“ aus seiner Feder.

Zusammen nehmen Klug und Schamoni live und vor Ort eine Folge ihres gemeinsamen Podcasts „Auf der Bahn“ auf. Tickets zur Veranstaltung gibt es zwar kostenlos, allerdings begrenzt ab 16:30 Uhr vor Ort zu ergattern.

06. August 2021

Sprudelpop. So nennen sie ihren Sound selbst: Die Hamburger Band Schorl3 mixt die Genrekiste bunt durch. Rausgekommen ist eine ganze Reihe an Disco-fähigen Tracks. Dass die Mischung aus Funk, R&B und Indie-Pop auch in deutscher Sprache funktioniert, hat die Band mit Singles wie „Pia“, „Gegenverkehr“ oder „Zu arm“ bewiesen. Seit letztem Jahr machen die drei Jungs zusammen Mucke und haben bereits den diesjährigen Krach und Getöse Newcomerpreis abgeräumt.

Bühnenoutfits, Musikvideos und das „I dont care“-Auftreten der Band lassen nicht erahnen, dass das Projekt Schorl3 eigentlich noch in den Kinderschuhen steckt. Vielmehr klingen sie wie die Anwärter auf den nächsten großen Sommerhit.

Am Freitag spielt Schorl3 in der Zinnschmelze, dem ehemaligen Fabrikgebäude und Kulturzentrum in Barmbek. Los geht es um 20 Uhr. Tickets sind kostenlos, zur Anmeldung geht es hier.

07. August 2021

Es ist Pride in Hamburg. Das bedeutet normalerweise: Die großen bunten Paradetrucks fahren als krönender Abschluss der Pride Weeks wieder durch Hamburg Mitte, gefolgt von der feiernden Menge. Corona-bedingt wird die CSD-Demonstration am Samstag aber aufs Fahrrad verlegt. Um 12 Uhr geht es am Jungfernstieg los.

Das Gängeviertel möchte parallel zur offiziellen Demonstration einen Raum für Gegenentwürfe schaffen, der die queere Community in seiner Vielfalt repräsentiert. Beim Command Queer Spektakel wird es neben einer Kunstausstellung und einer Kundgebung auch jede Menge Open-Air-Veranstaltungen wie Vortrage, Konzerte und Dj-Sets geben.

Ab 14 Uhr wird das Gängeviertel am Samstag unter dem Motto „Command Queer – Escape the Binary“ mit einem vielfältigen Programm bespielt. Der Eintritt ist frei.

08. August 2021

Alles fing 1989 in der Evangelischen Stiftung Alsterdorf an: Der Musiker und Heilerzieher Kai Boysen wandelt seine Idee in die Tat um und nimmt ein Album gemeinsam mit den Bewohnern der Wohngruppe 17 auf. Das Projekt Station 17 ist geboren und wird mit den Jahren größer. Es folgen viele Auftritte und auch über die Landesgrenze hinweg macht sich Station 17 einen Namen.

Als Kollektiv wächst eine Band heran, die sich immer weiter entwickelt. Musiker mit Behinderung und Musiker ohne Behinderungen sprengen gemeinsam alle möglichen Genregrenzen und entwickeln immer wieder einen einzigartigen Sound. Mittlerweile sind es zwölf Alben, die vor allem von der immensen Kreativität der Band leben. Die leidenschaftlichen und euphorischen Live-Konzerte begeistern.

Am Sonntag kommt die Band zum Südkultursommer nach Harburg und spielt um 11 Uhr auf dem Schwarzenbergplatz ein Konzert. Tickets gibt es ab 6,25 Euro.

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