Kurzfilm Festival Hamburg und ein neuer Dokumentarfilm

Vom 4. bis 9. Juni 2024 findet das 40. Kurzfilm Festival Hamburg statt und der oscarnominierte Filmemacher Dror Moreh hat mich „Kulissen der Macht“ einen neuen Dokumentarfilm in den Kinos
Dieses Programm des 40. Kurzfilm Festival Hamburg ist nicht schlüpfrig – oder etwa doch? (©Alma Weber & Joey Arand)

Das 40. Kurzfilm Festival Hamburg

Das Kurzfilm Festival Hamburg feiert vom 4. bis 9. Juni 2024 das 40. Jubiläum. Präsentiert wird ein umfangreiches kuratiertes Filmprogramm samt Veranstaltungen. Insgesamt werden 300 Kurzfilme gezeigt. Das diesjährige Festival-Motto lautet „cloudy“ – womit insbesondere die gesellschaftliche Wetterlage adressiert wird. Solidarität, Sexarbeit auf der Reeperbahn, die aktuelle Situation im Sudan – es mangelt nicht an brisanten Themen. „Wir wollen einen Raum eröffnen, der Unterschiede und Perspektiven anerkennt und gleichzeitig Wege sichtbar macht, Zusammenhalt zu stärken“, so Maike Mia Höhne, Künstlerische Leiterin des Kurzfilm Festival Hamburg. 62 der Kurzfilme laufen im Programm des Jungen Kurzfilm Festivals Hamburg Mo&Friese. Teilnehmende Lichtspielhäuser sind: 3001, B-Movie, filmRaum, Lichtmess, Metropolis und Zeise. Festivalzentrum ist das Postzentrum am Kaltenkircher Platz in Altona.

Kurzfilm Festival Hamburg, vom 4. bis 9. Juni 2024 in sechs Hamburger Kinos

Dokumentarfilm: „Kulissen der Macht“

Wie soll man in einer solchen Welt richtig handeln, scheint sich US-Präsident Barack Obama zu fragen (©Films That Matter/The Barack Obama Presidential Library)
„Kulissen der Macht“ von Dror Moreh, ab dem 30. Mai im Kino (©Films That Matter)

Was treibt westliche Politiker um, wenn ganze Bevölkerungsgruppen brutal und rücksichtslos massakriert und ermordet werden? Sind sie moralisch, politisch oder rechtlich dazu verpflichtet einzuschreiten? Diesen Fragen geht der oscarnominierte Filmemacher Dror Moreh („The Gatekeepers“) in seinem neuen Dokumentarfilm „Kulissen der Macht“ nach, und lässt hierzu ehemalige Mitglieder der US-Regierung – von Henry Kissinger über Colin Powell bis zu Hillary Clinton und Samantha Power („A Problem from Hell“) – zu Wort kommen.

Kontrastiert werden die Statements von expliziten, schwer zu ertragenden Archivbildern aus Bosnien, Ruanda, Kosovo, Irak, Libyen und Syrien. Schnell wird deutlich, dass die Fragen nicht so leicht zu beantworten sind wie vermeintlich der Fall – und dass selbst kluge Menschen schrecklichste Fehler machen. In einer Szene wird Literaturnobelpreisträger George Bernard Shaw mit den Worten zitiert: „Der vernünftige Mensch passt sich der Welt an. Der Unvernünftige besteht auf dem Versuch, die Welt sich anzupassen. Deshalb hängt aller Fortschritt von unvernünftigen Menschen ab.“ Es ist nicht nur diese Aussage, die einen nach Sichtung des Films gedanklich verfolgt.

„Kulissen der Macht“, Regie: Dror Moreh. 135 Min. Ab dem 30. Mai 2024 im Kino

Der Trailer zu „Kulissen der Macht“

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Diese Artikel sind zuerst in SZENE HAMBURG 06/2024 erschienen.

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