Seit 1930 vergibt die Stadt Hamburg den heute mit 10.000 Euro dotierten Lessing-Preis an Dichter, Schriftsteller und Gelehrte. Der seit 1977 alle vier Jahre vergebene Preis soll Menschen ehren, „deren Werke und Wirken unter dem hohen Anspruch, den der Namensgeber des Preises setzt, Auszeichnung verdienen“. Bei der Verleihung am 23. Januar 2022 im Thalia Theater ging der Preis in diesem Jahr an den in Hamburg geborenen Schriftsteller Uwe Timm. Er „beschönigt nichts und besteht zugleich auf dem Prinzip Hoffnung. Nicht zuletzt dies verbindet ihn mit Gotthold Ephraim Lessing“, heißt es in der Begründung. Zuletzt veröffentlichte der 81-Jährige mit „Der Verrückte in den Dünen“ eine Reflexion über Utopie und Literatur.
Das Stipendium
„Bildgeschichten mit einer starken narrativen Kraft“ von der Lessing-Stipendiatin 2022, Birgit Weyhe (Foto: Sabine Reinecke)
Seit 1953 wird zusätzlich zum Lessing-Preis ein Förderstipendium vergeben. Die mit 5.000 Euro dotierte Förderung geht in diesem Jahr an Birgit Weyhe. Die 53-jährige Comiczeichnerin, Illustratorin und Autorin von Graphic Novels wird für ihre Bildgeschichten ausgezeichnet, die „eine starke narrative Kraft“ haben, so das Preisrichter:innenkollegium. Weyhe gehöre „zu den Impulsgebern einer neuen Generation von selbstbewussten Zeichnerinnen, die auf die eindrückliche Kombination von Text und Bild setzen.“ 2022 erscheint ihr neues Comic „Rude Girl“, das Thema: Kulturelle Aneignung.