Hallo Lisa, wie bist du zu deinem Studi-Job gekommen?
Lisa: Eine Freundin hat mich weiterempfohlen. Daraufhin haben mich die Leute von der Feuerwehrakademie Hamburg angeschrieben und dann ging es direkt los.
Was machst du als Mime bei der Akademie?
Als Mime spiele ich Patientinnen bei den Übungen der Akademie.
Hat der Job Bezug zu deinem Studium? Und was sind deine Aufgaben als Mime?
Einen Bezug gibt es eher nicht, wobei es auch kreativ ist, sich zu schminken und zu schauspielern. Aber sonst hat der Job wenig mit Kommunikationsdesign gemeinsam. Ich bekomme jedes Mal einen Zettel für die Rolle, die ich spiele. Da ist eine Personenbeschreibung mit einem bestimmten Krankheitsbild drauf und eine Schminkanweisung. Dann schminke ich mir die Symptome, zum Beispiel eine Schnittwunde am Bein, und gehe in einen Raum. Zwei Sanitäter, Brandmeister oder die, die es werden wollen, kommen dazu. Es gibt ein bestimmtes Schema, das sie an mir abarbeiten, wie bei einem echten Patienten. Einige Sachen werden natürlich simuliert, Zugänge werden nur aufgeklebt statt gestochen und wenn mir eine Sauerstoffmaske aufgesetzt wird, drehen sie die nicht wirklich auf. Es gibt auch Simulationen für Massenanfälle von Verletzten, da wird zum Beispiel bei Airbus geübt, wie Beteiligte nach einem Flugzeugabsturz versorgt werden.
„Es ist hilfreich Berührungsängste abzulegen“
Wie oft in der Woche arbeitest du?
Eigentlich mindestens einmal pro Woche, aber je nach Terminlage ist es unterschiedlich. Maximal erlaubt ist zwölfmal im Monat, da es als Dozierendentätigkeit steuerfrei ist.
Lässt sich der Studi-Job gut mit deinem Studium vereinbaren?
Ja, ich kann immer selbst entscheiden, wann ich arbeiten möchte. Die Termine sind unter der Woche von 7.30 bis 15.30 Uhr, wobei wir oft früher fertig sind. Ich habe immer zwei Uni-freie Tage, da arbeite ich dann.
Was macht dir besonders viel Spaß an dem Job?
Ich lerne sehr viel dazu. Ich arbeite nämlich zusätzlich noch als Rettungssanitäterin. Durch den Job als Mime bekomme ich mit, was bei den Rettungseinsätzen zu tun ist. Ich darf das zwar nicht anwenden, aber ich kann besser zuarbeiten. Außerdem mag ich den Kontakt mit ganz verschiedenen Menschen auch sehr.
Was nimmst du im Allgemeinen für deine berufliche Zukunft mit von deinem Studi-Job?
Weniger für meine berufliche Zukunft, aber ich kann mir dadurch sicher sein, dass die Leute im Rettungsdienst hier sehr gut arbeiten und vorbereitet sind. Generell ist es auch hilfreich, seine Berührungsängste abzulegen und sich spontan auf neue Situationen einstellen zu können. Ich weiß vorher nie, was für eine Rolle ich an dem Tag spiele.
Dieser Artikel ist zuerst in Uni Extra in der SZENE HAMBURG 04/2023 erschienen.