Die Autorin und Journalistin Emma Pattee ist in den Vereinigten Staaten keine Unbekannte. Nicht nur, weil sie durch kluge Hauskäufe und -verkäufe bereits mit 26 Jahren zur Millionärin wurde, sondern insbesondere deshalb, weil ihre klugen Texte über die verheerenden Auswirkungen der um sich greifenden Klimakatastrophe bei Menschen mit Verstand (die Klimawandel leugnenden Republikaner um Donald Trump zählen leider nicht dazu) auf offene Ohren gestoßen sind. Dass sie aber durchaus auch fiktionales Schreiben beherrscht, belegt sie nun durch die Veröffentlichung ihres ersten Romans „Auf der Kippe“. Darin erzählt sie mitreißend, empathisch und witzig über eine werdende Mutter, die sich gerade in den labyrinthischen Gängen eines schwedischen Möbelhauses in Portland befindet, als die Erde zu beben beginnt. Ein packendes Plädoyer für mehr Menschlichkeit, von der wir in aufgewühlten Zeiten wie diesen wahrlich mehr benötigen, als die Menschheit derzeit offenbar zu geben bereit ist.
Diese Kritik ist zuerst in der SZENE HAMBURG 06/2025 erschienen.