Literaturkritik: Zeiten der Langeweile

Kontra KI: Jenifer Beckers Debütroman „Zeiten der Langeweile“ handelt von einer Auszeit von der digitalen Welt
„Zeiten der Langeweile“ von Jenifer Becker erschien bei Hanser Berlin (@Hanser Berlin)
„Zeiten der Langeweile“ von Jenifer Becker erschien bei Hanser Berlin (@Hanser Berlin)

Gerade in Zeiten wie diesen, in denen alle noch mehr als sonst über VR und KI und alles drum herum sprechen, grätscht Jenifer Becker mit ihrem Debütroman in die gegenteilige Kerbe. Denn „Zeiten der Langeweile“ handelt von einer Auszeit von der digitalen Welt – für die meisten von uns heutzutage kaum noch denkbar.

Im Zentrum von Beckers Roman steht die 30-jährige Mila, die beschlossen hat, offline zu gehen – weil sie gemerkt hat, dass sie sich ansonsten in den Weiten des Digitalen verliert. Gleichzeitig merkt sie aber auch, dass die morgendliche Yoga-Routine kaum erfüllender ist als der erste Smartphone-Check des Tages. Und die wiederentdeckte Langeweile schlägt schnell in Einsamkeit um – weil ihr Umfeld sich eben vornehmlich weiterhin im Digitalen aufhält. Ohne Mila. Ein tolles Debüt, das genau den Zeitgeist trifft.

Jenifer Becker: Zeiten der Langeweile, Hanser Berlin, 240 Seiten, 23 Euro

Dieser Artikel ist zuerst in der SZENE HAMBURG 09/2023 erschienen.

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