Maria Mena: „Es ist eine komplett neue Situation“

Der norwegische Popstar Maria Mena kehrt ein Jahr nach Verkündung einer Babypause zurück in den Mojo Club. Ein kurzes Telefonat im Vorfeld übers Muttersein als kreativer Motor
Comeback im Mojo Club nach Babypause: Maria Mena  (©Ida Bjorvik) 

SZENE HAMBURG: Maria, wie ist die Lage in Oslo?

Maria Mena: Ich bin sehr damit beschäftigt, Mama zu sein (lacht). Das ist bei der aktuellen Wetterlage in Oslo gar nicht so leicht. Es ist unfassbar kalt, überall ist Eis, gerade bin ich mit dem Kinderwagen raus und muss mich beim Gehen ziemlich konzentrieren, damit ich unverletzt bleibe.

An sich scheint aber alles gut zu sein bei dir, erst am Neujahrstag hast du auf Instagram geschrieben: „Ich bin glücklich, gesund und voller Liebe.“ Erlebst du solch gute Zeiten auch als besonders kreativitätsfördernd?

Schon, ich würde auch gerne ein paar Songs schreiben, komme aber einfach nicht dazu mit einem sechs Monate alten Baby. Es ist eine komplett neue Situation für mich. Wie viele andere Künstlerinnen und Künstler brauchte ich in der Vergangenheit immer so eine Art Schmerz, um zu schreiben. Ich hoffe, dass es mir bald gelingt, auch das Glück, das ich jetzt dank eines tollen Partners und ebenso tollen Kindes verspüre, zu Musik zu machen.  

Wie viele andere Künstlerinnen und Künstler brauchte ich immer so eine Art Schmerz, um zu schreiben

Maria Mena 

Wird dann aber vermutlich noch etwas dauern. Du hast mal gesagt, dass du Zeit brauchst, um über bestimmte Gefühlsphasen Lieder zu schreiben. Das gilt sicherlich auch in Sachen Muttersein.

Ich benötige tatsächlich immer etwas, bis ich über Gefühle schreiben kann. Wenn ich zum Beispiel sauer bin, bin ich viel zu beschäftigt mit eben diesem Gefühl, als dass ich gleichzeitig darüber schreiben könnte. Das geht erst später. Wann es Songs über die Geburt und das Leben mit meinem Sohn geben wird, kann ich noch nicht sagen. Im Moment mache ich mir zudem viele Gedanken über meine eigene Kindheit. Ich frage mich: Wie konnten meine Eltern dieses und jenes tun? Und: Wie fühlten sie sich in der Position, in der jetzt ich bin, also als Eltern? Auch das könnte irgendwann zu Songs werden, aber eben erst irgendwann.

Maria Menas wohl kleinster Fan: ihr Sohn 

Singst du deinem Sohn eigentlich viel vor?

Klingt komisch, aber ich bilde mir ein, dass er mir ständig und ganz klar signalisiert: Sing mir bitte etwas vor! Zumindest sind es immer die gleichen Geräusche, die er macht, und wenn ich dann singe, hört er auf und wirkt zufrieden. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich in meinem Leben schon mal so viel gesungen habe wie jetzt (lacht).

Was singst du denn so für ihn?

Gerade habe ich alle Songs aus dem Musical „Les Misérables“ rauf und runter gesungen. Neulich war auch mal was von Beyoncé dabei. Und Rap habe ich auch schon versucht, aber da steht er anscheinend nicht drauf.

Ich hoffe, dass es mir gelingt, das Glück, das ich jetzt verspüre, zu Musik zu machen

Maria Mena

Singst du keine eigenen Songs?

Doch, zu Weihnachten mal, weil ich einen Weihnachtssong habe, den mochte er auch. Aber sonst singe ich nichts von mir, das fühlt sich irgendwie komisch an. Außerdem finde ich, wenn ich meine Songs singe, müsste ich eigentlich auch dafür bezahlt werden (lacht).

Aufgeben ist keine Lösung 

Apropos: Du trittst in Kürze wieder in Hamburg auf, im Mojo Club – ziemlich genau ein Jahr, nachdem du dort eine Babypause angekündigt hast. Sind mit diesem Comeback auch spezielle Gefühle verbunden?

Ich fühle mich immer gut, wenn ich nach Hamburg komme. Hamburg ist schon auch sehr skandinavisch, finde ich, auch die Leute. Sie verstehen zumindest meinen Humor (lacht). Deshalb: nur gute Gefühle.

Was im Mojo Club sicher auch wieder zum Programm zählen wird: Geschichten zwischen den Songs. Du bist für emotionale Ansagen bekannt. Wird es dieses Mal welche zum besprochenen großen Thema Muttersein geben?

Ich werde meinen Sohn vermutlich erwähnen, er reist ja auch mit mir. Aber ich gehe da mal von mir selbst aus: Ich möchte von einer Künstlerin, die gerade Mutter geworden ist, nicht ständig Geschichten darüber erzählt bekommen. Werde ich auch nicht tun. Es gibt ja nach wie vor auch viele andere Themen in meinem Leben. Zum Beispiel werde ich sicherlich darüber sprechen, dass man niemals aufgeben sollte, egal, was passiert. Dass es sich lohnt, durchzuhalten. Ich weiß das, und ich möchte dieses Wissen weitergeben. Die Menschen brauchen Hoffnung, gerade in diesen Tagen.

Maria Mena spielt am 1. Februar 2025 um 19 Uhr im Mojo Club.

Dieses Interview ist zuerst in SZENE HAMBURG 02/2025 erschienen. 

Abonniere unser
"Heute in Hamburg"
Update per E-Mail, WhatsApp oder Telegram!

Die spannendsten Events in der Stadt und das Neueste aus der Hamburger Gastro- und Kulturszene. Wir halten dich auf dem Laufenden. 😃

👉 Stattdessen via Messenger abonnieren

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.

Abonniere unseren Newsletter!

Erhalte jeden Tag die besten Empfehlungen für deine Freizeit in Hamburg.

Unsere Datenschutzbestimmungen findest du hier.

#wasistlosinhamburg
für mehr Stories aus Hamburg folge uns auf