Neu im Kino: Hypnotic

In „Hypnotic“ ist Ben Affleck als traumatisierter Cop im Kampf mit den Realitätsebenen zu sehen
Detective Danny Rourke (Ben Affleck) kämpft mit dem Verlust seiner Tochter Minnie (©Hypnotic Film Holdings LLC)
Ben Affleck in „Hypnotic“: Eine Zeitreise in die Nullerjahre (©Hypnotic Film Holdings LLC)

Detective Danny Rourke (Ben Affleck) sitzt in einer Therapiesitzung. Er kämpft mit dem Verlust seiner siebenjährigen Tochter Minnie, die von einem Spielplatz verschleppt wurde. Der schnell gefasste Kidnapper behauptet, keinerlei Erinnerungen an den Vorfall und auch keinen Schimmer über Minnies Verbleib zu haben. Rourke hat die unumstößliche Hoffnung, dass seine Tochter am Leben ist. Als er eine Serie von Bankrauben untersucht, bei denen der charismatische Dellrayne (William Fichtner) die Fäden zieht, entdeckt er am Tatort ein Polaroid von Minnie. Ihm dämmert, dass der Supergangster eine Schlüsselrolle bei ihrem Verschwinden spielt. Die Wahrsagerin Diana (Alice Braga) klärt Rourke auf: Dellrayne ist ein sogenannter Hypnotic. Er kann Gedanken kontrollieren und Menschen in vorgegaukelte Realitäten, sogenannte „hypnotic constructs“, einsperren. Das tut er im Auftrag eines klandestinen Geheimbundes namens „The Division“, der einen allmächtigen Überwachungsstaat installieren will. Diana stieg aus, weil sie das ruchlose Treiben der Organisation nicht länger mitverantworten wollte. Fortan sind sie und Rourke ein Team. Was sie dann über Minnies Verschwinden herausfinden, mischt die Karten noch einmal ganz neu … 

„Hypnotic“: zwanzig Jahre zu spät im Kino gestartet

Der neue Film von Robert Rodriguez („From Dusk Til Dawn“, „Sin City“) fühlt sich an wie eine Zeitreise in die Nullerjahre, was nicht immer ein reines Vergnügen ist. Mit seiner bräunlich-blauen Farbpalette, dem hibbeligen Orchester-Score und einem Hauptdarsteller, der trotz tiefen Traumas nie sein Pokerface absetzt, wirkt „Hypnotic“ wie zwanzig Jahre zu spät im Kino gestartet. Der labyrinthische Plot, der immer noch einen Mindbender-Twist mehr im Ärmel hat, bedient sich inhaltlich und optisch unverblümt bei Christopher Nolans Genre-Lehrstücken „Memento“ und „Inception“. Wie Nolan bespiegelt auch Rodriguez mit seinem Hypnose-Szenario die eigene Profession: Denn was macht ein Regisseur letztlich anderes, als die Zuschauer mit sanft einlullender Gewalt zu überzeugen, der Hokuspokus auf der Leinwand sei real?

„Hypnotic“, Regie: Robert Rodriguez. Mit Ben Affleck, Alice Braga, William Fichtner. 93 Min. Ab dem 10. August 2023 im Kino

Hier gibt’s den Trailer zum Film:

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Dieser Artikel ist in einer ersten Version in der SZENE HAMBURG 08/2023 erschienen.

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