Redakteure wünschen … dem Theater Kontraste eine neue Spielstätte!

Auditorium

Die Autoren der SZENE Hamburg haben sich Gedanken gemacht, was wer gerade gebrauchen könnte. Teil 2 unserer Reihe: Redaktionsleiterin Hedda Bültmann wünscht dem Theater Kontraste eine neue Spielstätte.

Rund 18 Jahre war das Theater Kontraste in der Komödie Winterhuder Fährhaus beheimatet. Doch mit Ende der letzten Spielzeit fiel auch dort der letzte Vorhang. Seitdem ist das Theater heimat- und spiellos. Und fehlt in der Hamburger Theaterlandschaft ganz gehörig. Mit seinen klugen, kantigen Stücken, die zugespitzt und ironisch dem Publikum immer den gesellschaftlichen Spiegel vorgehalten haben – sodass man über sich selbst lachen konnte. Das ist (eine) Kunst, vor allem mit den wenigen Mitteln, die das Theater zur Verfügung hatte. Um so mutiger war es, das Programm dennoch so zu gestalten. Denn die gesellschaftspolitischen Stücke ­waren kein Garant für ein volles Haus. Sondern Themen, die eine andere Wichtigkeit hatten. Wie „Am schwarzen See“ von Dea Loher, in dem Eltern den Selbstmord ihrer Kinder verarbeiten. Diese Inszenierung hat sich finanziell nicht rentiert, aber für den Ohnsorg-Intendanten Michael Lang, der das Kontraste initiiert und mit viel Herzblut betrieben hat, eines der wichtigsten Stücke, die dort gezeigt wurden. Denn es hat Menschen erreicht, die sich abgeholt gefühlt haben, verstanden und mit ihrem Schicksal nicht mehr so allein. Und das ist einer der besten Momente in der Kunst. Deshalb wünsche ich, – auch ganz eigennützig – dass das Theater Kontraste sehr bald eine neue Bühne findet, damit wir auf diese ganz eigene Art von Theater nicht mehr verzichten müssen.

/ Hedda Bültmann


Dieser Beitrag stammt aus SZENE HAMBURG Stadtmagazin, Dezember 2018. Das Magazin ist seit dem 29. November 2018 im Handel und zeitlos im Online Shop und als ePaper erhältlich! 


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