Planetarium Hamburg: Das ganze Jahr Sternstunden

Hier sind die Sterne zum Greifen nah: Seit über 90 Jahren bietet das Sternentheater im Hamburger Stadtpark Einblicke in die faszinierenden Weiten des Kosmos – mit einem abwechslungsreichen Programm und modernster Technik
Das Planetarium Hamburg ist in einem ehemaligen Wasserturm zu Hause (©Marcus Renner)

Mit seiner markanten Architektur und einer Höhe von knapp 65 Metern ist das Planetarium Hamburg nicht nur eine Landmarke von Winterhude, sondern der ganzen Stadt. Es hat etwas Erhabenes, zu Fuß von der großen Wiese im Stadtpark über die Längsachse auf das Sternentheater zuzuschreiten, das sich langsam vor den Augen aufbaut und seine Größe entfaltet. Für diese Anordnung zeigte sich 1910 Baudirektor Fritz Schumacher verantwortlich, der einen Plan für einen „sozialen Park“ inklusive Wasserturm entwarf. Unter Architekt Oscar Menzel wurde das Bauwerk von 1912 bis 1916 realisiert. Es diente dann jedoch nur bis 1924 als Wasserturm. Der aufwendige Umbau zum Planetarium begann 1929, nachdem die Hamburger Bürgerschaft den Plänen zugestimmt hatte. Mittels einer Zwischendecke wurde der ehemalige Wasserturm in zwei Etagen aufgeteilt: Unten befinden sich Wandelhalle, Ausstellungs- und Sammlungsräume, oben ist die Planetariumskuppel mit dem Sternensaal. Die Eröffnung erfolgte am 30. April 1930. 

Der Sternensaal im Planetarium Hamburg

Rote Sitze im Sternensaal im Planetarium Hamburg
Modernste Technik, fesselnde Shows: der Sternensaal (©Fotografenwerk Hamburg)

In der mittlerweile 94-jährigen Geschichte des Hamburger Planetariums sollten noch einige Modernisierungen erfolgen, die letzte in einer eineinhalbjährigen Umbauphase von 2015 bis 2017. Dabei ist unter anderem ein barrierefreier Zugang zum Sternensaal entstanden. Auch das Projektions-Ensemble wird stetig auf den neuesten technischen Stand gebracht. Zum Einsatz kommen hier aktuell der Planetariumsprojektor Zeiss Universarium Modell IX, der Kosmos-Simulator Digistar 6, eine Showlaseranlage sowie 3-D-Soundwave-Raumklang. Das zieht jährlich rund 300.000 Besuchende an, was das Planetarium Hamburg nach eigener Aussage zur bestbesuchten deutschsprachigen Einrichtung dieser Art macht.

Pro Jahr feiern drei bis vier große Produktionen ihre (Europa-)Premiere oder Uraufführung. Das audiovisuelle Programm umfasst dabei zum Beispiel Sternenreisen, „Die drei ???“-Hörspielerlebnisse, Musikshows zum Sound von Queen oder Pink Floyd und Veranstaltungen für Kinder. Außerdem immer einen Besuch wert: die Aussichtsplattform des Planetariums mit einem 360-Grad-Blick über Hamburg. Hier ist man den Sternen ein Stückchen näher. 

Dieser Artikel ist zuerst in SZENE HAMBURG 01/2024 erschienen.

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