Beim System Change Camp im Altonaer Volkspark treffen sich rund 40 linke und klimapolitische Gruppen, diskutieren über Alternativen zur Nutzung von Flüssiggas und planen Aktionen, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen
Text: Felix Willeke
Seit dem 9. August 2022 läuft das System Change Camp in Hamburg. Noch bis zum 15. August treffen sich rund 40 linke und klimapolitische Gruppen im Altonaer Volkspark. Unter dem Motto „Gegen Erdgas, LNG und eine fossile Infrastruktur, die unsere Zukunft aufs Spiel setzt!“ wollen sie „ein neues Narrativ setzen“, so Toni Lux, die Sprecherin des Camps. Die Aktivist:innen sprechen sich gegen die Nutzung von Flüssiggas und den Ausbau dementsprechender Infrastruktur aus. Dazu wollen sie sich im Rahmen des Protestcamps vernetzen und mit Aktionen in und um Hamburg auf sich aufmerksam machen.
Ein Camp für alle
Das System Change Camp richtet sich dabei nicht nur an Campteilnehmer:innen. „Wir möchten mit der Hamburger Bevölkerung in Kontakt kommen und Menschen aus allen Bevölkerungsgruppen auf unserem Camp willkommen heißen“, sagt Toni Lux. Dazu sind neben Workshops auch einige Podiumsdiskussionen geplant. Diese beschäftigen sich neben dem Hauptthema Gas und fossile Energieträger auch mit Wassernutzung, Ausbeutung von Ressourcen, Rassismus und (Neo-)Kolonialismus.Mit dabei sind neben Aktivisten:innen aus Deutschland auch Gruppen aus den Gebieten, in denen Flüssiggas gefördert wird. Zum Beispiel aus Texas (USA), Botswana und Mexiko. Dementsprechend gibt es viele Veranstaltungen neben Deutsch auch auf Englisch und Spanisch.
Aktionen
Neben den Veranstaltungen auf dem Campgelände im Altonaer Volkspark ist am 10. August um 17 Uhr eine große Demonstration unter dem Titel „LNG stoppen, fossilen Kapitalismus sabotieren!“ ab den Landungsbrücken geplant. Darüber hinaus rufen einige Gruppen zum zivilen Ungehorsam auf und planen Aktionen in und um Hamburg.
Kritik an LNG
Im Fokus des Camps steht die Förderung, Nutzung und der Transport von LNG. Die Abkürzung steht für liquefied natural gas – also Flüssiggas. Dieses wird unter durch umstrittene Methoden wie Fracking aus großen Tiefen gefördert und spielt in der aktuellen Diskussion um ausbleibende oder heruntergefahrene russische Gaslieferungen in Deutschland eine große Rolle. Die Bundesregierung plant aktuell die Errichtung von bis zu 12 LNG-Terminals. Das Camp kritisiert den klimaschädlichen Energieträger darüber hinaus auch in Zusammenhang mit Ausbeutung von Menschen in den Regionen, in denen das Flüssiggas gefördert wird.