50 Jahre Stadtpark Open Air

Seit 50 Jahren ist die Karsten Jahnke Konzertdirektion Betreiber der Freilichtbühne beim Stadtpark Open Air. CEO Ben Mitha ist als Enkel von Karsten Jahnke zwischen den berühmten Buchenhecken groß geworden. Im Interview spricht er über Hunderte besuchte Konzerte und das diesjährige Programm
Stadtpark Open Air bedeutet pickepackevolles Konzert: Rund 4000 Live-Musik-Fans haben Platz (©Fabian Lippke)

SZENE HAMBURG: Ben, als Enkel von Karsten Jahnke hast du sicherlich bereits als Kind das Stadtpark Open Air besucht. Was sind deine frühesten Erinnerungen daran?

Ben Mitha: Der Stadtpark war schon immer eine Familienangelegenheit für uns. Da meine Großmutter und meine Mutter dort Ende der 80er-, Anfang der 90er-Jahre Tickets an der Abendkasse verkauft haben, war ich automatisch, seitdem ich laufen kann, bei den Konzerten irgendwo im Gebüsch oder in der Hecke zu finden. Der Stadtpark war also von frühestem Kindesalter ein riesiger Abenteuerspielplatz für mich.

Hat dich der Ort, die Freilichtbühne und die große, grüne Wiese zwischen den Buchenhecken im Stadtpark, also schnell in ihren Bann gezogen?

Seitdem ich denken kann, war es ganz normal, dass der Sommer weitestgehend im Stadtpark verbracht wurde. Das Zitat von „Karsten Jahnkes Grünen Wohnzimmer“ war und ist für unsere Familie also weit mehr als eine Worthülse. Das wurde genauso gelebt und hat sich auch genauso heimelig angefühlt.

Bei Limp Bizkit, 2014, war ich meines Erachtens das letzte Mal im Moshpit im Stadtpark

Ben Mitha

Gibt es Künstlerinnen und Künstler, die dich als Kind und Jugendlicher besonders beeindruck haben?

Als Teenager, dessen musikalische Sozialisation weitestgehend durch US-Rap und den Hamburger Eimsbush-Sound geprägt war, haben mich natürlich speziell Künstler aus diesen Genres begeistert, beispielsweise die Auftritte von 50 Cent, Snoop Dogg, Nas, Lauryn Hill oder die beiden Ausgaben des legendären Flash Festivals im Stadtpark, bei dem quasi alle Eimsbush-Künstler aufgetreten sind.

Stadtpark Open Air: Über1300 Konzerte 

Karsten Jahnke-CEO Ben Mitha (©Yvonne Schmedemann)

Auf der Freilichtbühne sind seit Bestehen des Stadtpark Open Air unzählige musikalische Größen aufgetreten, internationale wie nationale. Joe Cocker, Johnny Cash, Björk, The Roots, Die Ärzte, Grönemeyer, immer wieder Helge Schneider. Kannst du eine Top 3 der von dir besuchten Konzerte nennen und die dazugehörigen Jahreszahlen?

Bei insgesamt rund 1300 Konzerten seit 1975 und mindestens der Hälfte an Shows, die ich davon bewusst miterlebt habe, ist es schier unmöglich und auch ein bisschen vermessen, eine Top 3 aufzustellen. Ich bräuchte wohl eher eine Top 300. Ich kann aber drei Konzerte nennen, die für mich einen besonderen emotionalen Wert haben:
Jamie Cullum hat 2010 bei strömendem Regen eine wirklich magische Symbiose zwischen sich und dem Publikum hergestellt und ist dafür zu Recht mit dem LEA Award für das Konzert des Jahres 2010 ausgezeichnet worden. 2012 war Sean Paul meine erste eigene ausverkaufte Stadtpark-Show als Booker, und bei Limp Bizkit, 2014, war ich meines Erachtens das letzte Mal im Moshpit im Stadtpark.

In diesem Jahr sind unter anderem Will Smith, Norah Jones und Air dabei. Wie sehr bist du als CEO von Karsten Jahnke bei der Auswahl beteiligt?

Auch wenn ich nicht tagtäglich in das Booking des Stadtpark Open Air involviert bin, befinde ich mich im stetigen Austausch mit dem zuständigen Team und bringe mich mit Impulsen und Ideen ein. Die oben genannten Acts sind dafür ein gutes Beispiel. Will Smith ist einer meiner Tourneekünstler und aktiv von mir in den Stadtpark gebucht worden. An Air haben wir insgesamt zwei Jahre gearbeitet und bei einer Geschäftsreise nach Los Angeles ist es mir gelungen, den Agenten von einer Stadtpark-Show zu überzeugen. In dem Kontext komme ich also auf eine solide 2/3-Quote.

Ein stimmiges Gesamtpaket seit 50 Jahren 

Es ist nicht lange her, als die Freilichtbühne zur Ausschreibung stand und es nicht sicher war, ob ihr weiterhin federführend sein würdet. Womit, denkst du, habt ihr die Stadt von euch überzeugt?

Ich denke, wir haben das ansprechendste Gesamtpaket im Rahmen der Ausschreibung angeboten. Ein stimmiger Mix aus Modernisierungen, zum Beispiel die Erneuerung der Besuchergastronomie oder des Haupteingangs an der Saarlandstraße, gepaart mit einem ausgeklügelten Nachhaltigkeitskonzept, einer stetigen Innovationsfreude und dem umfangreichen Erfahrungsschatz aus damals 43 Jahren als Betreiber der Freilichtbühne. Dieses Konzept entwickeln wir Jahr für Jahr stetig weiter.

Seitdem ich laufen kann, war ich bei den Konzerten irgendwo im Gebüsch oder in der Hecke zu finden

Ben Mitha

Kurzes Wunschkonzert zum Schluss: Wen würdest du in naher Zukunft gerne auf der Freilichtbühne sehen? Gibt es bestimmte Acts, die du besonders gerne in den Stadtpark holen würdest?

Auch hier ist es fast unmöglich, sich auf einige wenige Acts zu beschränken. Ich hoffe, dass es uns weiter gelingen wird, jährlich eine gesunde Mischung aus legendären Weltstars, spannenden internationalen Newcomern und gefeierten Domestic Acts zusammenzustellen. Beispielhaft für jede Kategorie könnte man Acts wie Stevie Wonder, Doechii oder Udo Lindenberg nennen.

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